Die Stadt Zürich plant, seine alten Pissoirs zu Kunstwerken zu machen – Während einige Politiker vor einem Anstieg der Wildpinkler warnen.
Pissoirgebäude Bürkliplatz
Das Pissoir am Bürkliplatz ist baugleich zu dem am Kanzleiareal. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadt Zürich möchte zeitnah die traditionellen Pissoirs entfernen.
  • Einige der rechteckigen Betonbauten sollen in Kunstwerke umgewandelt werden.
  • Die Arbeiten sollen Ende September abgeschlossen sein.
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Die Stadt Zürich plant, ihre traditionellen Pissoirs aus dem Stadtbild zu entfernen und einige davon in Kunstwerke umzuwandeln.

Dieser Schritt ist Teil des «Masterplan Züri-WC», der vorsieht, dass solche Toilettenanlagen als veraltet gelten und nicht mehr erneuert werden sollen. Darüber berichtet die «Neue Zürcher Zeitung».

Das Pissoir auf dem Kanzleiareal im Kreis 4 stehe dabei besonders im Fokus. Kein Witz: Es soll als Kunstobjekt umgenutzt werden. Das Gebäude wurde 1958 errichtet und vom Amt für Städtebau als erhaltenswert eingestuft.

Pissoirgebäude
Das traditionelle rechteckige Pissoirgebäude am Bürkliplatz. (Archivbild) - Keystone

Bis vor kurzem diente es noch als öffentliche Bedürfnisanstalt. Doch mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurde es geschlossen. Hygienestandards konnten aufgrund fehlenden fliessenden Wassers nicht eingehalten werden.

Arbeiten bis Ende September

Nachdem das Gebäude nun seine Funktion als Toilette verloren hat, soll es in ein Kunstobjekt verwandelt werden.

Der Verein Kunsthaus Aussersihl plant, das Gebäude «als Kunstobjekt im Sinne von Kunst im öffentlichen Raum erfahrbar» zu machen. Die Arbeiten sollen Ende September abgeschlossen sein.

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Politik befürchtet «Wildpinklerquote»

Es gibt Widerstand gegen die Pläne der Stadt. Politiker wie Beat Oberholzer (GLP) und Martina Zürcher (FDP) haben Bedenken geäussert und fordern eine Prüfung des Erhalts des Pissoirs am Bürkliplatz. Sie befürchten eine steigende «Wildpinklerquote».

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