Ständerat will mehr Gratisarbeit zum Ärger von Travailsuisse

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Bern,

Die Ständeratskommission fordert mehr Gratisarbeit, Burn-Outs und Sonntagsarbeit. Travailsuisse bezieht dazu klar Stellung.

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Das Logo von Travailsuisse. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ständeratskommission plant für die Zukunft mehr Arbeit.
  • Das ist dem Dachverband der Arbeitnehmer (Travailsuisse) ein Dorn im Auge.

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerates (WAK-S) will es wissen: Nach fast zweijähriger Beratungszeit hat sie heute die gefährlichen parlamentarischen Initiativen Graber und Keller-Sutter mit ihrer Zustimmung in die Vernehmlassung geschickt. Travailsuisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, verurteilt die politischen Entscheide zur Verschlechterung des Arbeitsgesetzes. Mit der Umsetzung würde das Arbeitsgesetz für bis zu 40 Prozent der Arbeitnehmenden verschlechtert.

Die Annahme der parlamentarischen Initiativen von CVP-Ständerat Konrad Graber und von FDP-Ständerätin Karin Keller-Sutter durch die (WAK-S) kann bis zu zwei Millionen Arbeitnehmende betreffen. Mit den neuen Bestimmungen würden materielle Bestimmungen des Arbeitsrechts ausgehebelt und die Arbeitszeiterfassung könnte für Vorgesetzte und Fachpersonen ausgesetzt werden. «Ausserdem wäre der Gesundheitsschutz gefährdet, der Druck auf Gratis- und Sonntagsarbeit nähme massiv zu. Damit würden Tür und Tor zur Ausbeutung der Arbeitnehmenden geöffnet», sagt Adrian Wüthrich, Präsident Travailsuisse und Nationalrat. Das ist angesichts des sich zuspitzenden Fachkräftemangels ein gefährliches Signal.

Druck von den Chefs

Zum Start der Venehmlassung erneuert Travail.Suisse seine klare Haltung: Der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden wird mit allen Mitteln verteidigt. Der Druck auf die Vorgesetzten würde direkt auf die übrigen Arbeitnehmenden weitergegeben. Bereits heute erachten es die Arbeitnehmenden gemäss dem «Barometer Gute Arbeit» von Travailsuisse als sehr belastend, dass sie ihre Arbeitszeit immer weniger mitgestalten können – mit entsprechenden Auswirkungen auf das Privatleben und insbesondere auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Flexibilität darf nicht einseitig zu Gunsten der Unternehmen ausgelegt werden – zu einfach wäre es plötzlich, sie für ihre wirtschaftlichen Interessen auszunutzen. Die zunehmende Flexibilisierung macht die Arbeitszeiterfassung erst richtig nötig, nur so kann Gratis-Arbeit vermindert werden.

Die beiden Vorstösse sind ein gefährlicher Mix für die Arbeitnehmenden in der Schweiz. Für Travail.Suisse-Präsident Adrian Wüthrich steht fest: «Wir werden zusammen mit unseren Mitgliederverbänden und in Zusammenarbeit mit anderen Arbeitnehmenden-Organisationen alle Hebel in Bewegung setzen die Pläne der WAK-S zu stoppen.»

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