Stimmbeteiligung der Vorlagen auf den Plätzen fünf bis sieben
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vorlagen des heutigen Sonntag haben so gut mobilisiert, wie seit 30 Jahren nicht mehr.
- Die Stimmbeteiligung lag zwischen 63,87 und 64,88 Prozent.
- Es war somit die vierthöchste seit Einführung des Frauenstimmrechts 1971.
Pandemie und Pflegenotstand haben die Stimmberechtigten mobilisiert wie seit fast 30 Jahren nicht mehr: Die Stimmbeteiligung von 63,87 bis 64,88 Prozent war die vierthöchste bei einer Abstimmung seit der Einführung des Frauenstimmrechts 1971.
2021 lockt Stimmbürger an die Urne
Von den drei Vorlagen interessierte das Covid-19-Gesetz am stärksten: 64,88 Prozent des Souveräns gab dazu eine Stimme ab. Zur Pflegeinitiative nahmen 64,48 Prozent, zur Justiz-Initiative 63,87 Prozent der Stimmberechtigten Stellung. Damit setzten sich die drei Vorlagen auf die Plätze 5 bis 7 der Vorlagen mit der höchsten Stimmbeteiligung.
Noch mehr Abstimmungsaktivität generierten bisher nur der EWR-Beitritt 1992 mit 78,7 Prozent. Gegen die Überfremdung 1974 waren es 70,3 Prozent sowie Schweiz ohne Armee und Pro Tempo 130/100. Beide schlugen mit 69,2 Prozent am 26. November 1989 zu Buche.
2021 ist ein Jahr, in dem Abstimmungen die Bürger überdurchschnittlich häufig hinter dem Ofen hervorlockten: Bereits der Abstimmungssonntag vom Juni dieses Jahres verzeichnete Stimmbeteiligungen von 59,5 bis 59,7 für fünf Vorlagen. Dies ist gemessen an der Stimmbeteiligung Rang 12 bis 16. Insgesamt wurde seit 1848 an 317 Abstimmungen über 650 Vorlagen abgestimmt.
Partizipation steigt wieder
Bis 1950 betrug die Stimmbeteiligung in der Schweiz im Schnitt um die 60 Prozent. In den folgenden 20-Jahr-Zyklen sank sie zunächst auf 48 und danach 41 Prozent. In etlichen Jahren bemühten sich nicht einmal 40 Prozent des Stimmvolks an die Urne. Seit der Jahrtausendwende stieg die Partizipation wieder, zuletzt auf 46 Prozent (Durchschnitt 2011-2020 gemäss Bundesamt für Statistik BFS).