Stinkkäfer suchen in Zürich nach warmem Platz für den Winter

Natasha Zekry
Natasha Zekry

Zürich,

Die marmorierte Baumwanze, ein eingewanderter Schädling, nistet sich vermehrt in Schweizer Haushalte ein. Mit ein Grund dafür sind die sinkenden Temperaturen.

grüne stinkwanze
Die Marmorierten Baumwanzen sind eine aus Asien eingeschleppte Insektenart, die besonders an Obstfrüchten Schäden verursachen kann. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der chinesische Stinkkäfer vermehrt sich wegen des Hitzesommers zunehmend.
  • Wegen den sinkenden Temperaturen suchen die Schädlinge nun einen Unterschlupf.
  • Durch offene Fenster finden sie ihren Weg in Schweizer Wohnungen.

Für Schweizer Verhältnisse war es ein langer und heisser Sommer. Die Temperaturen förderten die Fruchtbarkeit der Marmorierten Baumwanze, wie der chinesische Stinkkäfer auch noch heisst. Der aus China eingewanderte Schädling muss jedoch bei zunehmend herbstlichem Wetter ums Überleben kämpfen. Offene Fenster und Türen locken den Käfer deswegen vermehrt in Schweizer Wohnungen.

«Die invasive Phase dauert zwei bis drei Wochen. Sobald es erst einmal kühl ist, ist es dann vorbei», sagt Tim Haye vom Forschungszentrum Cabi Switzerland zur «TagesWoche». Es könne sogar vorkommen, dass der Käfer in den Wohnungen Eier lege. Dies tut er bevorzugt unter den Blättern von Zimmerpflanzen oder in Bücherregalen und Kisten.

Den unfreundlichen Namen verdient das Insekt durch das stinkende Sekret, das austritt, wenn man den Käfer zerquetscht. «Für mich ist ganz klar, dass Zürich der Ausgangspunkt für die erste Invasion der Wanze in Europa war», sagt Haye gegenüber dem «Tages Anzeiger». Eine Privatperson entdeckte den unliebsamen Schädling bereits 2004 nur wenige Kilometer vom Zürcher Chinagarten entfernt.

Fliegengitter als Schutz

Da es in Städten normalerweise wärmer ist als auf dem Land, fühlt sich der Stinkkäfer in Schweizer Städten besonders wohl. Damit die Schädlinge draussen bleiben, können Fliegengitter an den Lüftungsfenstern montiert werden. «Seit ich Fliegengitter bei mir Zuhause habe, kommen deutlich weniger Käfer rein», sagt Dr. Dirk Hamburger von Kantonalen Laboratorium Basel-Stadt zu Nau. Die Käfer sind also auch dort anzutreffen.

Ansonsten gilt, in den nächsten Wochen die Fenster nicht stundenlang offen zu lassen und das Licht auszuschalten, da die unliebsamen Mitbewohner dadurch ebenfalls angezogen werden.

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