Street Parade Zürich: Rettungskräfte kriegen eigenes Handy-Netz
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag findet in Zürich die House- und Technoparade Street Parade statt.
- Hunderttausende Tanzbegeisterte werden erwartet - doch das Handynetz hält nicht mit.
- Darum erhalten Rettungskräfte erstmals ein eigenes Netz und eigene Antennen.
Die Gassen von Zürich werden am Samstag wieder zum pulsierenden Zentrum der House- und Technoszene. Die Street Parade lockt jährlich Zehntausende Tanzbegeisterte nach Zürich, im letzten Jahr waren es gar eine Million Besucher.
Diese stellen das Handynetz auf eine harte Probe. Raver können vermutlich mal ein paar Stunden auf ihr Smartphone verzichten - Rettungskräfte jedoch nicht. Denn sie müssen im Notfall erreichbar sein. In diesem Jahr haben die Blaulicht-Organisationen deshalb erstmals ein eigenes Netz.
Kein Netz - Keine Orientierung
Die Abteilung Schutz und Rettung Zürich und die Polizei reagieren mit einem eigenen Kommunikationsnetz. Dies berichtet das «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1. Dafür wurde an der Street Parade ein Netz mit ein paar wenigen Funksendern aufgestellt.
Felix Fischer ist zuständig für die einsatzkritische Telekommunikation und sagt zu Nau: «Überlastete Mobilfunknetze sind bei Grossanlässen seit Jahren ein Problem für die Blaulichtorganisationen.»
Die Datenkommunikation habe bisher jedoch ausschliesslich auf den Netzen öffentlicher Provider basiert. Versagt das Netz, «können die Einsatzkräfte nicht mehr geortet und damit im Gedränge nicht optimal an den Einsatzort geleitet werden.» Weiter könne die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften wie auch mit der Einsatzleitzentrale abbrechen.
Zwei neue Antennen an der Street Parade
Nun haben die Sanitäter oder Feuerwehrleute erstmals ein eigenes Netz. Dieses funktioniert selbst, wenn es der Rest nicht tut. «Das Netz funktioniert technisch gleich wie die Netze öffentlicher Mobilfunkprovider», so Fischer. Es sende jedoch in einem leicht anderen Frequenzbereich.
Dafür werden zwei Antennen an der Limmat und beim Seebecken aufgestellt, wo sich die meisten Menschen bewegen.
Die Rettungskräfte können mit einem normalen Gerät darauf zurück greifen. Nicht so aber die Hunderttausenden von Ravern. Denn die Blaulichtorganisationen erhalten eine spezielle Sim-Karte dafür.