Streik: An diesen Flughäfen droht im Sommer Chaos
An diversen Flughäfen werden in diesem Sommer Streiks erwartet. Betroffen sind auch Zürich, London und in Mallorca, wo auch das Putzpersonal protestiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sommer droht wegen angekündigter Streiks ein Flugchaos.
- Betroffen sind unter anderem London, Zürich und Mallorca.
- Die Lufthansa müsste wegen Personalmangels tausende Flüge streichen.
Während der Corona-Krise standen die Flugzeuge grösstenteils still, die Flughäfen waren verwaist. In der Flugbranche wurde deswegen gespart, die Arbeitsbedingungen verschlechtert und Personal entlassen, einige Personen kehrten der Branche endgültig den Rücken. Dies rächt sich nun.
Fehlendes Personal führt zu langen Wartezeiten und chaotischen Szenen an vielen Flughäfen. Die Lufthansa muss in der Ferienzeit über 2000 Flüge streichen, auch in Amsterdam soll die Zahl der Flüge reduziert werden. Verschärft wird das Problem von Streik-Ankündigungen in mehreren Ländern.
Auch die Schweiz ist davon betroffen: Die Angestellten des Bodenabfertigers Swissport wollen wieder die Vor-Corona-Arbeitsbedingungen und haben den Krisen-GAV gekündigt. Sie drohen mit Streik am Flughafen Zürich – auch während der Sommerferien.
Auch am Londoner Flughafen Heathrow, einem der grössten in Europa, wird in den Sommerferien gestreikt: Eine Mehrheit der 1200 Gewerkschaftsmitglieder hat für den Streik gestimmt. Die Heathrow-Angestellten, darunter jene beim Check-In, fordern bessere Löhne und treten deswegen in den Ausstand.
Lotsen, Kabinen- und Reinigungspersonal drohen in Spanien mit Streik
In Spanien droht im Sommer ein enormes Chaos, denn die Mitarbeitenden von Ryanair, Lauda und Easyjet planen Streiks. Mehrere Flughäfen sind betroffen, vor allem jener in Mallorca. Die Airline-Mitarbeitenden treten nicht koordiniert in den Ausstand, gewisse Streiktage überlappen aber. Auch hier sind gescheiterte Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern der Auslöser.
Doch nicht nur die Streiks der Kabinen-Crews bereiten auf Mallorca Sorgen: Auch das Reinigungspersonal der Ferieninsel will die Arbeit niederlegen. Ab 4. Juli sollen die Angestellten von Reinigungsfirmen in den Ausstand treten, Flughafen, Häfen, Krankenhäuser und Bürogebäude sind betroffen. Wie die «Mallorca Zeitung» berichtet, sind Verhandlungen über einen branchenweiten Tarifvertrag gescheitert.
Um das Chaos im Ferienland Spanien perfekt zu machen, drohen auch die Fluglotsen mit Streik. Sie klagen über Personalmangel, wodurch mehr Arbeit an den wenigen Angestellten hängen bleibe. Dies habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit.
Nicht nur wer in den Süden reisen will, muss mit Chaos rechnen: Auch die Piloten der skandinavischen Airline SAS streiken ab Ende Juni. Ihre Gewerkschaft konnte bei Verhandlungen mit der Airline keine Einigung erzielen.
Welche Auswirkungen ein Streik haben kann, zeigte das Sicherheitspersonal des Flughafens Brüssel auf: Am vergangenen Montag, dem belgischen Streiktag, tauchte es nicht zur Arbeit auf und legte damit den Flughafen praktisch lahm. 232 Flüge fielen aus, rund 30'000 Passagiere waren betroffen.