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Studie: Erwachsene werden wegen Coronavirus zu Mobbern

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Zürich,

Seit dem Ausbruch des Coronavirus gibt es immer mehr Mobbingvorfälle unter Erwachsenen. Mehr als jeder Dritte gibt an, bereits einmal Opfer gewesen zu sein.

mobbing Coronavirus
Mit dem Coronavirus stiegen die Vorfälle von Mobbing – am Arbeitsplatz und besonders in Netz, aber auch im Freundeskreis. (Symbolbild). - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie untersuchte Mobbingvorfälle in Deutschland, Österreich und der Deutschschweiz.
  • Die Ergebnisse zeigen: Relativ gibt es immer mehr Opfer.
  • Schuld daran ist auch die Corona-Pandemie.

Von Geschäftsschliessungen über Homeoffice bis hin zur Masken- und Zertifikatspflicht: Die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bergen ein hohes Frustpotenzial.

Dieses macht sich nun bemerkbar, wie eine am Donnerstag vom «Bündnis gegen Cybermobbing» veröffentlichte Studie zeigt. Demnach kommt es seit dem Coronavirus gehäuft zu Mobbingvorfällen unter Erwachsenen – am Arbeitsplatz, im Netz und sogar im Freundeskreis.

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Viele freuen sich, am Arbeitsplatz wieder ihre Kollegen zu treffen. - Pixabay

Von den 1000 Befragten aus der Deutschschweiz gaben 38,7 Prozent an, bereits einmal Opfer einer Mobbingattacke gewesen zu sein. Hochgerechnet sind dies 1,7 Millionen Mobbing-Opfer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in der Schweiz. Zum Vergleich: 2018 gaben noch 34,8 Prozent an, bereits Mobbing-Erfahrungen gemacht zu haben.

Besonders bedrohlich ist die Dynamik allerdings beim Cybermobbing mit einem relativen Anstieg in der Schweiz von 23,2 Prozent.

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Immer mehr sind von Mobbing betroffen oder sind in anderer Art und Weise mit Mobbing konfrontiert. - Bündnis gegen Cybermobbing e.V.: Studie «Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen» (2021)

Coronavirus als Verstärker für Mobbing

Doch was sind die Gründe für das Mobbing?

Die häufigste Ursache sei «ein von den Tätern unerwünschtes Verhalten», heisst es in der Studie. Weitere spielten auch unterschiedliche Werte und Überzeugungen eine Rolle.

Sprich: Alles Ursachen, die seit Jahren bekannt sind, aber mit dem Ausbruch des Coronavirus verstärkt wurden. Jene Beschäftigte, die nicht im Homeoffice arbeiteten, waren laut der Studie häufiger Cybermobbing ausgesetzt als ihre Kollegen.

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Besonders Jüngere sind von Mobbing betroffen. - Bündnis gegen Cybermobbing e.V.: Studie «Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen» (2021)

Besonders Frauen sind betroffen, aber auch jüngere Menschen. Denn: Das Mobbingrisiko ist in der Ausbildung am höchsten. Auch Beschäftigte in sozialen Berufen werden häufiger gemobbt. Angestellte im Service sind hingegen kaum betroffen.

Übrigens: Neben den Betroffenen leidet auch die Wirtschaft unter dem Mobbing-Anstieg, da Beschäftige ausfallen und Krankheitskosten anfallen. Das Bündnis beziffert den finanziellen Schaden von Mobbing in der Deutschschweiz auf 1,8 Milliarden Franken.

Haben Sie schon einmal Erfahrungen mit Mobbing gemacht?

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