Obwalden

Sugus-Verwalter hinterliess in Wohnung 16'000 Fr. Schulden

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Obwalden,

Immobilienunternehmer Goran Zeindler steht hinter den Kündigungen der Sugus-Häuser in Zürich. Nun stellt sich heraus, dass er selbst ein Horror-Mieter war.

Goran Zeindler
Goran Zeindler mit SP-Nationalrätin Jacqueline Badran in einer SRF-Doku im Jahr 2019. - Screenshot SRF «Heimatland»

Das Wichtigste in Kürze

  • Goran Zeindler entpuppt sich als Horror-Mieter.
  • In Sarnen OW hinterliess er seine Wohnung als «Saustall».
  • Er verursachte einen Schaden von über 16'000 Franken – und bezahlte diesen nie.
  • Letzten Freitag wurde der Verwalter der Sugus-Häuser in Zürich verhaftet.

Es ist der vorläufige Negativ-Höhepunkt rund um den zwielichtigen Immobilien-Geschäftsmann Goran Zeindler: Der Verwalter der Sugus-Häuser wurde letzten Freitag verhaftet. Grund dafür sind verschiedene Strafanzeigen in mehreren Kantonen.

Verfolgst du das Drama um die Sugus-Häuser in den Medien?

In seinen über 20 Jahren als Immobilienunternehmer hat Zeindler einiges an Kontroversen angehäuft. Darunter Bauruinen, Millionenschulden und insgesamt 16 Insolvenzen.

Nun stellt sich auch noch heraus: Zeindler hat sich als Horror-Mieter einen Namen gemacht.

Alle fanden Zeindler einen «genialen Typen» – aber dann ...

Der damalige Vermieter erzählt gegenüber «Watson», dass er Zeindler in Sarnen OW eine Wohnung vermietete.

Im Obwaldner Hauptort hatte Zeindlers Verwaltungsfirma Allgood Property AB von November 2023 bis November 2024 ihren Hauptsitz. Zeindler wollte selbst auch in der Nähe des Firmensitzes wohnen.

Zu Beginn habe er sich bemüht, Anschluss im Dorf zu finden.

«Goran ist sofort an Veranstaltungen aufgetaucht, aber auch in den Beizen und Läden und hat er mit seiner charismatischen Art überzeugt. Alle fanden ihn auf Anhieb einen genialen Typen», so der Vermieter.

4,5-Zimmer-Attikawohnung wird zum «Saustall»

Weil der Vermieter von Zeindlers Vergangenheit nichts wusste, vermietete er ihm eine totalsanierte 4,5-Zimmer-Wohnung für 3900 Franken im Monat. Es sollte sich als grosser Fehler herausstellen.

Wie viele Zimmer hat deine Wohnung?

Schon bald einmal lässt sich Zeindler nicht mehr blicken. Schon im März 2024 kündet er die Wohnung. Und bei der Wohnungsübergabe im Juni fand der Vermieter einen «Saustall» vor. «Wir haben gravierende Mieterschäden festgestellt.»

Über 16'000 Franken Schaden in wenigen Monaten – Zeindler zahlt nie

Die Liste der Schäden ist ewig lang. Besonders gelitten hätten das Bad, die Fenstersimse, der Balkon und das Geländer. In wenigen Monaten verursachte Horror-Mieter Zeindler einen Schaden von 16'622 Franken.

Doch für den Vermieter kommt es noch dicker. Die Rechnung wurde bis heute nie bezahlt. Auf E-Mails habe stets direkt Zeindlers Anwalt geantwortet. Oder gar niemand.

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Mieter Edwin lebt in den «Sugus»-Häusern. Dass seine Wohnung saniert wird, kann er nicht verstehen. - Nau.ch/Nico Leuthold

Es sei unmöglich, an Geld zu kommen, da Zeindler seinen Wohnsitz ins Ausland verlegt habe – der Vermieter hat aufgegeben: «Ich rechne nicht damit, dass er die offenen 16’000 Franken jemals bezahlt.»

Sugus-Hausbesitzer sorgen auch mit Immobilien in Olten für Kritik

Derzeit beherrschen die Kündigungen in den Sugus-Häusern die Schlagzeilen. Wie die «Aargauer Zeitung» nun berichtet, sorgen auch noch andere Immobilien der Besitzer für Kritik.

In Olten gibt es seit Jahren Diskussionen um eine Überbauung von Leopold Bachmann (†). Der Zürcher Investor kaufte einst ein Areal, das so gross ist wie 32 Fussballfelder.

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SP-Nationalrätin Jacqueline Badran sagt, mit den Sugus-Kündigungen werde «endlich etwas an die Oberfläche gespült, das jeden Tag in der Schweiz geschieht.» - Nau.ch/Nico Leuthold

Die erste Wohnüberbauung in Olten SüdWest war problematisch: Aufgrund von Altlasten im Boden dauerte der Bau drei Jahre.

Als die 420 Wohnungen schliesslich fertig waren, wurden sie nur zögerlich vermietet. Heute stehen noch etwa 40 Wohnungen leer, es gibt viele Wechsel.

«Schandfleck»

Die Siedlung hat einen schlechten Ruf. Die acht Wohnsilos werden oft als «Schandfleck» oder «Plattenbau» bezeichnet.

Erst nachträglich wurden ein paar Balkone verbaut. Rundherum gibt es nur Kies- und Grasflächen sowie Parkplätze. Und trotzdem sind die Mieten nicht wirklich günstig.

In Kritik steht aber auch der Gestaltungsplan. Etwas anderes als dicht aneinander gebaute Wohnsilos waren nicht erlaubt. Inzwischen konnte sich der Stadtrat mit den Bachmann-Erben einigen, dass der Plan überarbeitet wurde.

In den nächsten Jahrzehnten soll in der ehemaligen Kiesgrube am südwestlichen Stadtrand ein neues Stadtquartier entstehen.

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Kommentare

User #1611 (nicht angemeldet)

Es ist nicht unmöglich so jemand zu betreiben, wenn der Wohnort ins unbekannte verlegt wurde gilt der letzte Ort in der Schweiz.

User #2649 (nicht angemeldet)

Die Schaden Summe muss aus aktuellen Gründen nach oben offen sein. Neubeurteiliung nach täglichem quervergleich nach den Sugushäuser.........

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