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Verwalter der Sugus-Häuser fährt trotz Schulden Maserati

Redaktion
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Zürich,

Zahlreiche Schulden und Betrugsvorwürfe – er fährt einen Maserati, mag Gold und Zigarren. Das ist der Mann, der hinter den Kündigungen der Sugus-Häuser steht.

Anwohner und Solidarisierende protestieren gegen die Massenkündigung. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis in drei Monaten müssen über 200 Zürcher ihre Wohnungen in den Sugus-Häusern verlassen.
  • Hinter den Kündigungen: Ein Mann mit zahlreichen Strafverfahren und Schulden.

Das Drama um die Sugus-Häuser sorgt für grosse Empörung: Über 200 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen.

Den Bescheid erhalten sie zur Weihnachtszeit. Als Grund werden Sanierungsarbeiten genannt. Doch viele Betroffene bezweifeln, dass diese tatsächlich nötig sind.

«Die Wohnungen sind in einem Top-Zustand», sagte Mieter Edwin gegenüber Nau.ch.

Die «kaltblütigen Kündigungen» empfinden viele als reinen Renditetrick der Eigentümerin.

Proteste und Demonstrationen bleiben erfolglos

Die Kündigungen stossen schweizweit auf Kritik. Sogar die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh kritisiert sie. Rund 1000 Personen beteiligten sich an einer Demonstration, um Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen.

Trotzdem bleibt die Entscheidung bestehen. Die Verantwortlichen halten an ihren Plänen fest – doch wer sind sie überhaupt?

Die Hintermänner: Regina Bachmann und Goran Zeindler

Hinter den Kündigungen steht die Besitzerin Regina Bachmann. Die Kündigungen wurden über die Firma «All Good Property AG» ausgesprochen.

Die Umsetzung dieser Massnahme liegt in den Händen von Goran Zeindler – einer schillernden, aber umstrittenen Figur.

Zeindler, mit erheblichen Schulden belastet, fällt immer wieder durch fragwürdige Geschäftsgebaren auf. Gegen ihn läuft ein Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsführung, berichtet die «NZZ». Zeindler selbst bestreitet dies.

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Mieter Edwin lebt in den «Sugus»-Häusern. Dass seine Wohnung saniert wird, kann er nicht verstehen. - Nau.ch/Nico Leuthold

Ein Bericht der Zeitung zeichnet ein Bild, das an ein Klischee erinnert: Auf einem Foto, das der Zeitung vorliegt, posiert er lachend mit Zigarre bei einem Golfturnier. Dazu fahre er einen Firmen-Maserati.

Er wohnt in einer Villa im Zürcher Oberland und vermietet in Kroatien eine Luxusjacht für 15'000 Franken pro Woche.

Gleichzeitig reiht sich ein gescheitertes Bauprojekt an das nächste.

Gescheiterte Projekte und Millionen-Schulden

Ein Beispiel ist das 1800-Seelen-Dorf Kestenholz (SO), wo bis 2023 eine Grossüberbauung mit Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern entstehen sollte.

Stattdessen prägt ein riesiges Fundamentloch das Dorfbild.

In einer Nachbargemeinde verlief ein ähnliches Projekt ebenfalls im Sand. 2018 wurde dort eine Mega-Überbauung für 25,6 Millionen Franken in Auftrag gegeben.

Zwar wurde gebaut, doch führten massive Baumängel zu einem Baustopp.

Zeindler scheint Verpflichtungen nicht einzuhalten: Laut einem Betreibungsregisterauszug von 2021 schuldet er Handwerkern 2,9 Millionen Franken.

41 offene Forderungen bleiben unbezahlt, weil seine Firmen immer wieder Konkurs anmelden.

Seit 2011 wurden laut NZZ insgesamt 16 Unternehmen von Zeindler liquidiert – meist mit dem Vermerk «mangels Aktiven».

Vorwürfe der Selbstbereicherung

Auch ein geplantes Hotel in Grenchen für 40 Millionen Franken wurde nie realisiert.

Zudem wird Zeindler vorgeworfen, fingierte Rechnungen erstellt zu haben, um Zahlungen an Subunternehmen zu veranlassen.

Ist die Kündigung der Sugus-Häuser in Ordnung?

Ein Teil des Geldes soll auf sein privates Konto geflossen sein.

Ein anderer Fall: Weil er seinen Verpflichtungen bei drohender Überschuldung nicht nachgekommen ist, soll ein Schaden von 5,4 Millionen Franken entstanden sein.

Zeindler bestreitet die Vorwürfe über seinen Anwalt: «Es wurde und wird niemand betrogen. Sämtliche Gesetze und Richtlinien wurden eingehalten.»

Rückzug nach Kroatien

Zeindler lebt inzwischen in Kroatien. Warum, ist unklar.

Für einen Kündigungs-Betroffenen der Sugus-Häuser bleibt die Situation hingegen eindeutig: Sie verlieren Wohnungen – und fühlen sich machtlos gegen ein System, das Rücksichtslosigkeit belohnt.

Kommentare

User #4580 (nicht angemeldet)

Es müssten doch gerichtliche Schutzmassnahmen ergriffen werden können?! Nämlich, dass bevor der Verwalter eine Sanierung anordnet, sie über genügend Gedmittel verfügen müssen, ohne die sie den Mietern nicht künden können. Oder geht so etwas nicht?

User #4369 (nicht angemeldet)

Die sind rechtmässig und fristgerecht gekündigt und müssen raus. Wo ist das Problem?

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