SVP mit Anzeige nach geplatzter Razzia in Reitschule Bern
Nach der entfallenen Durchsuchung der Reitschule reicht der SVP-Fraktionschef eine Strafanzeige ein. Er wirft der Staatsanwaltschaft Begünstigung vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Die verweigerte Razzia bei der Reitschule bringt der Berner Staatsanwaltschaft Probleme.
- SVP-Fraktionschef Alexander Feuz hat am Mittwoch eine Anzeige per Post verschickt.
- Der 57-Jährige sieht bei diesem Vorfall den Tatbestand der Begünstigung.
Der Vorfall der ausgebliebenen Hausdurchsuchung der Reitschule sorgt für Diskussionen. Die Berner Staatsanwaltschaft wird in Kürze eine Anzeige wegen Begünstigung erhalten. Alexander Feuz (SVP) hat gegenüber der «Berner Zeitung» bestätigt, die Klage am Mittwoch per Post verschickt zu haben.
Da am 23. September mehrere Vermummte einen Reisecar und eine Polizeipatrouille mit Steinen bewarf, beantragte die Polizei eine Razzia. Die «Berner Zeitung» machte daraufhin publik, dass die Berner Staatsanwaltschaft die Durchsuchung abgelehnt habe.
Reitschule hat einen «Sonderstatus»
Für den Fraktionspräsident der städtischen SVP ist dies unbegreiflich. Feuz sieht in diesem Fall den Tatbestand der Begünstigung, sagt er gegenüber der Zeitung. Die Polizei sei bei ihrer gesetzlichen Pflicht blockiert worden und das bei Taten wie versuchte schwere Körperverletzung. Für ihn sei das «befremdend».
Da die Staatsanwaltschaft nicht gegen sich selbst vorgehen kann, würde die Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben über den Sachverhalt ermitteln. Von der Berner Staatsanwaltschaft war bisher noch nichts zu hören. Die Anzeige richtet sich gegen unbekannt, zumal der Verantwortliche der Absage nicht genannt wurde.
Feuz spekuliert über die Gründe der Verweigerung: Der 57-Jährige vermutete, dass wahrscheinlich der «Sonderstatus» der Reitschule beachtet wurde. «Selbst der Stadtpräsident betont ja regelmässig die Sonderrolle der Reitschule», meint Feuz im Anschluss.