SVP und Grüne sind dringend auf der Suche nach einem Präsidenten
Heute lief die Frist zur Anmeldung als SVP-Parteipräsident ab. Klarer Favorit ist keiner in Sicht. Bei den Grünen sieht es nur leicht besser aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Grüne, SP und SVP sind derzeit auf Präsidentenjagd.
- Besonders bei der SVP und den Grünen ist die Auswahl sehr klein.
- Einsendeschluss für Bewerbungen bei der SVP war heute Montag.
Grüne und SVP haben nicht viel gemeinsam. Politisch stehen sie an entgegengesetzten Polen. Etwas allerdings verbindet die beiden Parteien: Ab Frühling sind sie beide führungslos. Sowohl Grünen-Präsidentin Regula Rytz, als auch SVP-Präsident Albert Rösti nehmen den Hut.
Die eine geht glorreich ab: Sie hat ihre Partei zu einem nie dagewesenen Erfolg geführt. Der andere geht, weil er, so munkelt man, dem Übervater Blocher nicht giftig genug gewesen sei. Weder bei kantonalen Wahlen, noch bei den Parlamentswahlen Ende 2019 konnte die SVP von Herzen jubeln.
Zwei Berner treten ab
Aber auch Rytz hat nicht alle Ziele, die sie sich gesteckt hat, auch erreicht. So sitzt sie nun weder im Stände-, noch im Bundesrat. Zwei Berner gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Beide Parteien haben eine Findungskommission einrichten müssen. Es fehlt an logischen, bereits aufgebauten und vor allem willigen Nachfolgern.
Bei den Grünen scheint der Fall mittlerweile klar. Einziger offiziell erklärter Bewerber ist der Zürcher Nationalrat Balthasar Glättli. Damit wird die Wahl wohl konkurrenzlos auf ihn fallen.
Bei der SVP war heute Einsendeschluss für präsidiale Bewerbungen. Caspar Baaders Briefkasten wird allerdings kaum gefüllt worden sein. Denn auch die SVP hat bisher nur ein öffentlicher Bewerber aus Zürich.
SVP-Suche läuft heute ab
Alfred Heer möchte gerne Präsident werden. Und ein bisschen möchte wohl auch Andreas Glarner. Doch wie der «Blick» aus dem Umfeld Blochers vernommen haben will, beruhe dieser Wunsch nicht auf Gegenseitigkeit.
Marcel Dettling, Bauer, und Thomas Matter, Banker, haben sich rasch zurückgezogen, als ihnen klar wurde, wie viel Zeit das freiwillige Mandat einnehmen würde. Derweilen scheint die SP, bald ebenfalls Spitzenlos, ihr Glück bereits gefunden zu haben. Mattea Meyer und Cédric Wermuth wollen gemeinsam den Vorsitz der Sozialdemokraten übernehmen.