Swissmedic warnt vor Ivermectin
Impf-Skeptiker hoffen beim Pferde-Entwurmungsmittel Ivermectin auf einen Impf-Ersatz. Swissmedic warnt jetzt angesichts zunehmender Importe: Das ist gefährlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Schweizer importieren sich Ivermectin gegen das Coronavirus.
- Swissmedic warnt: Der Pferde-Entwurmer biete keinen Schutz in der Pandemie.
- Man gefährde seine Gesundheit, wenn man im nicht zugelassene Medikamente im Netz bestellt.
Die Popularität des Entwurmungsmittels Ivermectin steigt in der Schweiz immer weiter an. Gemäss einem Medienbericht registriert der Schweizer Zoll immer mehr «illegale Arzneimittelimporte mit Medikamenten gegen Würmer und andere Parasiten mit dem Wirkstoff Ivermectin».
Swissmedic: Ivermectin gefährlich
Darauf reagiert jetzt auch Swissmedic. Das Schweizerische Heilmittelinstitut warnt in einer Mitteilung vor dem Kauf von Impfungs-Alternativen. «Privatpersonen bestellen im Internet in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nach wie vor Medikamente, die als vermeintliche Alternativen zu zugelassenen Arzneimitteln angepriesen werden. Viele unseriöse Anbieter illegaler Produkte nutzen die Angst vor einem möglichen schweren Infektionsverlauf aus.»
⚠️Angebliches Wundermittel Ivermectin: das Antiparasitikum wurde nicht von Swissmedic geprüft. Seien Sie vorsichtig: wer Ivermectin unkontrolliert einnimmt, gefährdet seine Gesundheit. https://t.co/xuiuUQbUEo pic.twitter.com/oIHCHrZmaH
— Swissmedic (@Swissmedic_) November 2, 2021
Swissmedic warnt darum vor dem Bezug und der Anwendung nicht zugelassener Covid-19 Arzneimittel, die per Inserat, Werbe-E-Mails, über Webseiten oder Social Media angepriesen werden. Solche Anbieter seien selten seriös und die Stoffe nicht geprüft.
Stattdessen soll mach sich bei seinem Arzt über die Wirkung von Medikamenten beraten lassen. «Bezug und Konsum von Arzneimitteln aus unbekannten Quellen über das Internet kann die Gesundheit gefährden.»
Trend aus den USA
Ivermectin ist ein Entwurmungsmittel, das vor allem bei Nutztieren in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Es kann in seltenen Fällen auch bei Menschen hilfreich sein, beispielsweise bei der parasitären Krankheit Elephantiasis.
Aus unbekannten Gründen glauben aber immer mehr Menschen, besonders in den USA und Australien, dass das Mittel vor dem Coronavirus schützt und darum als Impf-Ersatz taugt.
Im August mussten darum in Amerika Hunderte wegen einer Ivermectin-Vergiftung im Spital behandelt werden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA fand das gar nicht lustig. Auf Twitter warnt sie davor, Ivermectin einzunehmen: «Du bist kein Pferd. Du bist keine Kuh. Ernsthaft, Leute, hört auf damit.»