Das Hunde-GA wird nächstes Jahr vom Hundepass abgelöst. Die Kosten sinken um mehr als die Hälfte. Doch das ist nicht für alle Hundehalter eine gute Nachricht.
Olivia Holzer mit ihrer Hündin Dota. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Hunde-GA wird 2021 durch den Hundepass ersetzt.
  • Mit dem Hundepass kann nur noch der Halter mit seinem Tier mit dem Zug fahren.
  • Eine Hundehalterin aus Zug hat jetzt eine Onlinepetition gestartet.
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Olivia Holzer (38) freute sich zuerst. Letzten Monat gab die SBB bekannt, dass das bisherige Hunde-GA ab nächstem Jahr vom Hundepass abgelöst wird. Anstatt 805 Franken für das Hunde-GA kostet der neue Hundepass nur noch 350 Franken. «Auf den ersten Blick war das für mich als Pendlerin mit Hund eine erfreuliche Neuerung», sagt die Architektin aus Zug.

Sie und ihr Freund arbeiten beide in Zürich. Einer von beiden nimmt abwechselnd die gemeinsame Hündin Dota (5) mit ins Büro. «Bis anhin konnten wir das GA tauschen, je nachdem wer Dota ins Büro mitgenommen hat», sagt Holzer.

Nur mit Halter gültig

Ein zweiter Blick bringt dann die Ernüchterung. «Bei näherem Hinschauen hat sich gezeigt, dass mein Freund und ich in Zukunft doppelt für unseren Hund bezahlen», sagt Holzer. Der neue Hundepass wird auf den persönlichen SwissPass des Halters geladen. Das Abonnement ist somit nicht mehr auf mehrere Personen übertragbar.

«Neu müssen wir also beide den Hundepass lösen und werden so doppelt zur Kasse gebeten», sagt Holzer. Das sei zwar immer noch billiger als das Hunde-GA. «Doch auch die Mutter meines Partners fährt viel mit dem Hund mit dem Zug. Sie muss jetzt jedes Mal eine Tageskarte oder ein Halbtax-Billett in der 2. Klasse für den Hund lösen.»

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Die Reiseentschädigung beispielsweise für das Generalabonnement oder ein Privatauto beträgt 11'500 Franken. (Symbolbild) - keystone

Die Hunde-Tageskarte kostet 35 Franken. «Ein Hund hat oft verschiedene Bezugspersonen, etwa in einer Familie», sagt Holzer. «Es kann doch nicht sein, dass nun alle extra für den Hund ein Billett lösen müssen.»

Auch Juniorkarte wird digitalisiert

Alliance SwissPass betont, dass mit dem Hundepass das Angebot für Hundebesitzer in den meisten Fällen deutlich preiswerter wird. «Natürlich wird auch die Fahrausweiskontrolle mit einem digitalen Abo erleichtert», sagt Sprecher Reto Hügli.

Im Gegensatz dazu ist es noch nicht möglich, die Juniorkarte auf den SwissPass zu laden. «Das Bedürfnis respektive der Kontrollaufwand dafür sollte eigentlich viel höher sein», sagt Hundebesitzerin Holzer. Tatsächlich besitzen rund 320'000 Kinder aktuell eine Juniorkarte. Kinder-Mitfahrkarten sind rund 80'000 im Umlauf.

«Die Digitalisierung der Juniorkarte ist in Arbeit, nähere Angaben zur Form können wir derzeit noch nicht machen», sagt Alliance-SwissPass-Sprecher Hügli.

Schwarzfahrer SBB
Die Raucher müssen mit einer Busse rechnen. (Symbolbild) - Keystone

Mit einer Juniorkarte für 30 Franken reist ein Kind ein Jahr lang gratis mit einem Elternteil. Auch eine Mitfahrkarte kostet nur 30 Franken. Damit können Kinder zwischen 6 und 16 Jahren zum Beispiel auch mit den Grosseltern gratis herumreisen. Eine Hunde-Tageskarte kostet ab nächstem Jahr 25 Franken, sie wird also zehn Franken günstiger. Anfang August waren 2435 Hunde-GA im Umlauf.

Onlinepetition gestartet

Holzer geht es ums Prinzip: «Vielfach wird kritisiert, dass Hunde stinken, sabbern, Platz versperren und die Hundehalter ein ganzes Abteil versperren. Gleiches kann ich auch von Mitreisenden und ihrem Gepäck und den Kinderwagen erzählen – trotzdem zahlen diese keine Extra-Gebühr.» Ihr Dalmatiner-Mischling müsse im Zug oft auch auf verschmutzten Böden liegen.

Holzer hat auf Campax eine Petition gestartet (https://act.campax.org/petitions/hunde-pass-gleiche-bedingungen-wie-beim-hunde-ga) und mittlerweile bereits über 1200 Unterschriften gesammelt. «Ich hoffe auf noch viel mehr Unterschriften. Mein Ziel sind 3000 Unterschriften.»

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