Tessin und Lombardei fordern Vollendung der Alpentransversale
Tessiner Grosser Rat und Regionalrat der Lombardei drängen auf Fertigstellung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale.

Der Regionalrat der Lombardei und der Tessiner Grosse Rat fordern in einer Resolution Rom und Brüssel auf, sich für die Vollendung der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) einzusetzen. Im Norden und Süden der Schweiz wird noch immer an Zulaufstrecken gebaut.
Bei einem Treffen in Bellinzona hoben beide Räte die Notwendigkeit eines gemeinsamen Engagements hervor, um die erforderlichen Investitionen auf nationaler und europäischer Ebene voranzutreiben, wie es in einem Communiqué heisst.
Das Treffen stelle einen «Schlüsselmoment in der grenzüberschreitenden legislativen Zusammenarbeit» zwischen den beiden Regionen dar und stärke die Allianz zwischen dem Tessin und der Lombardei für die Fertigstellung der Nord-Süd-Bahnachse.
Folgen von Verzögerungen
Die am Montag unterzeichnete Resolution ergänze die 2018 und 2023 vom Tessiner Grossen Rat verabschiedeten Resolutionen. Diese richteten sich an den Bund und forderten ebenfalls die Vervollständigung der Alpentransversale. Eine Verzögerung des Ausbaus der Anschlüsse habe schwerwiegende Folgen für die betreffenden Regionen und deren wirtschaftliche Produktivität, mahnen die Unterzeichnenden.
Mit der Inbetriebnahme des Ceneri Basistunnels im Dezember 2020 wurde die Neat im Kern vollendet. Noch nicht fertiggestellt sind jedoch die Anschlüsse im Süden und Norden. So wird bis 2028 der 4-Meter-Korridor der Lötschberg-Simplon-Achse bis nach Novara ausgebaut. Ein entsprechendes Abkommen haben die Schweiz und Italien 2020 unterzeichnet.
Noch länger dauert die Weiterführung der Neat im Norden: Deutschland hat zwar verschiedene Abschnitte der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel auf vier Gleise ausgebaut, wie es in einem Communiqué heisst. Zudem sei der «Vollausbau» durch das deutsche Parlament bewilligt worden. Die Arbeiten werden gemäss aktuellen Prognosen aber erst nach 2040 abgeschlossen sein.