Thalwil ZH: Bürger blockiert Schul-Neubau – Frust bei Eltern
In der Zürcher Gemeinde Thalwil soll ein Hort für 150 Schulkinder entstehen. Ein Anwohner stellt sich jedoch stur quer gegen das Projekt – zum Frust der Eltern.
Das Wichtigste in Kürze
- Eigentlich müsste in Thalwil schon seit Monaten ein neuer Hort/Mittagstisch stehen.
- Wegen eines renitenten Anwohners verzögert sich jedoch der Baubeginn.
- Trotz mehrerer Ablehnungen zieht der Bürger sein Anliegen nun vors Bundesgericht.
In Thalwil ZH trägt ein Anwohner seine Kritik am geplanten Neubau einer Schule bis zum Bundesgericht. Dies, obwohl bereits 2021 die Stimmbevölkerung grünes Licht für das Projekt gab. Darüber berichtet die «Zürichsee-Zeitung».
Auf dem Schulareal Oeggisbüel ist ein Hort/Mittagstisch geplant für etwa 150 Schulkinder. Eigentlich sollte dieser mittlerweile auch schon fertig sein.
Doch aufgrund eines renitenten Anwohners, der immer wieder gegen das Projekt Rekurs einlegt, herrscht Stillstand. Trotz mehrfacher Ablehnung mehrerer Gerichte gibt der betroffene Bürger nicht auf. Wie die Gemeinde der Zeitung bestätigte, bringt er den Fall nun gar vor das Bundesgericht.
Kritik an Design und Standort
Vornehmlich stört sich der Anwohner am Aussehen des neuen Gebäudes. Gemäss voriger Urteile habe er den Vorgang als «Stilbruch» bezeichnet. Das historische Umfeld des Ortsbildes würde gestört.
Für die Gemeinde Thalwil ist die Situation frustrierend. Gegenüber der «ZSZ» lässt man verlauten, dass der Weiterzug ans Bundesgericht nicht nachvollziehbar sei. Bisherige Urteile seien deutlich gewesen.
Obwohl die Erfolgschancen des Anwohners wohl eher gering sein dürften, hat der Gang zum Bundesgericht weitreichende Folgen. Man rechne nun mit einer Fertigstellung des Projekts frühestens im Sommer 2026.
Bis dahin sieht die Gemeinde sich damit konfrontiert, ausreichend Räumlichkeiten für die Kinder zur Verfügung zu stellen. Der Hort beim Schulhaus Sonnenberg soll Abhilfe schaffen. Problem: Dieser ist etwa 1,3 Kilometer vom Schulareal Oeggisbüel entfernt.
Eltern reagieren unzufrieden
Für Kindergartenkinder und Erstklässler wird ein Bus-Shuttle eingerichtet – alle anderen müssen laufen. Eltern sind dadurch zunehmend unzufrieden. Eine Mutter behauptet gegenüber der «Zürichsee-Zeitung», dass die Gemeinde sich «sicher» einen Bus für alle leisten könnte.
Schulpräsident Thomas Hunziker (FDP) sieht das anders. Sollte man einen solchen Bus einführen, müsse man dies auch bei allen anderen Schuleinheiten tun. Ausserdem sei die Distanz zu Fuss für Kinder dieses Alters laut Gesetz zumutbar, so Hunziker.