Thurgauer Chaos-Arzt zahlt keinen Lohn – Mitarbeiter streiken
Das Ärztezentrum Felben-Wellhausen TG ist seit Mittwoch zu. Chaos-Arzt Thomas Haehner hat es versäumt, den Mitarbeitenden den Lohn zu zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den Arztpraxen von Thomas Haehner läuft einiges schief.
- Im Ärztezentrum Felben-Wellhausen TG haben die Mitarbeitenden nun die Arbeit niedergelegt.
- Der Grund: Haehner hat den letzten Monatslohn nicht bezahlt.
In den Hausarztpraxen von Thomas Haehner brodelt es. Anfang Mai wird dem deutschen Unternehmer zudem das Verrechnen unnötiger Leistungen vorgeworfen.
Auch mit den Mitarbeitenden scheint der Unternehmer auf Kriegsfuss zu stehen, vor allem aufgrund von Lohnfragen. Im Ärztezentrum Felben-Wellhausen TG ist die Situation nun eskaliert. Wie das «Tagblatt» berichtet, haben die fünf Mitarbeitenden wegen am Mittwoch die Arbeit niedergelegt. Grund: Sie hatten keinen Lohn erhalten.
Chaos-Arzt bricht Versprechen beim Praxis-Leiter
Eine Mitarbeiterin sagt gegenüber der Zeitung, dass ihr Lohn bereits mehrmals verspätet eingetroffen sei. Nun habe sie ihren Lohn zum ersten Mal überhaupt nicht erhalten.
Gemäss der Mitarbeiterin hat das Team Haehner vorgewarnt. «Wir haben uns beim Kanton informiert und gemäss deren Richtlinien eine Mahnung ausgestellt. Und wir haben damit gedroht, die Arbeit niederzulegen.»
Die Frist war am Dienstag verstrichen, Lohn wurde keiner überwiesen. Dabei hatte Haehner genau dies dem ärztlichen Leiter der Praxis, Klaus Goder, versprochen. Anfang dieser Woche hätte der Lohn eintreffen sollen. Goder sagt zur Situation: «Man kann nicht erwarten, dass ein Arbeitnehmer weiter seiner Arbeit nachgeht, wenn kein Lohn kommt.»
Eine Mitarbeiterin hat gekündigt
Sie hätten alle Patienten, Ärzte in der Umgebung und Leistungserbringer wie die Spitex informiert, so die Mitarbeiterin. Der Grossteil der Patienten verstehe die Situation der Mitarbeitenden. Sie «schütteln den Kopf und fragen sich, wie so etwas in der Schweiz passieren kann». Es gebe aber auch Patienten, die wenig Verständnis zeigten.
Die Angestellte hat mittlerweile ihre Kündigung eingereicht, auch, wegen der zunehmenden Belastung, da viele Patienten offenbar ihre Krankenakten zurückverlangen. «Wir werden überrannt mit Forderungen nach Krankenakten und müssen das nebst dem Praxisalltag bewältigen.»
Thomas Haehner hat zu den Vorwürfen und der Praxisschliessung gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» bislang keine Stellungnahme abgegeben.