Trauben sind dieses Jahr früher reif
Das Wichtigste in Kürze
- Die Trockenheit der letzten Wochen lässt die Trauben schnell reifen.
- Weinbauern rechnen gar mit einem Spitzenjahrgang.
- Hagel und zu viel Hitze könnten ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung machen.
Letztes Jahr standen die Weinbauern vor erfrorenen Rebstöcken, dieses Jahr ist es genau umgekehrt: «Der Reifeprozess ist heuer weiter fortgeschritten als in einem Durchschnittsjahr», sagt Jean-Marc Amez-Droz, Geschäftsführer von Swiss Wine zu Nau. Die Trauben könnten wohl zwei Wochen früher als sonst gelesen werden.
Peter Märki, Leiter des Weinbauzentrums Zürichsee in Wädenswil, erwartet gar eine der frühsten Traubenernten der letzten Jahrzehnte. «Wahrscheinlich noch früher als im Hitzejahr 2003», sagt er zur «Zürichsee-Zeitung». Es sei möglich, dass die Trauben fast einen Monat früher als üblich reif seien, so Märki weiter. Grund dafür ist die Trockenheit.
Voraussetzungen für Spitzenjahrgang
Es dürfte also ein gutes Weinjahr werden: «Das Traubengut sieht gesund aus, es zeichnet sich eine hohe Qualität ab», erklärt Märki. Das bestätigt auch Amez-Droz von Swiss Wine: «Die Voraussetzungen für einen Spitzenjahrgang sind gegeben», freut er sich. Das kann sich jedoch bis zur Ernte noch ändern. «Derzeit ist das Hagelrisiko schweizweit gross», sagt er.
Das heisse Sommerwetter lässt zwar die Reben spriessen, für die Wein-Qualität wären aber kühlere Temperaturen besser, wie er erklärt. «Bleibt die Hitze bis zur Lese bestehen, wird der Wein vom Aroma her weniger komplex.» Er hofft deshalb auf Temperaturen unter 30 Grad und kühle September-Nächte.