Trockenes Wetter lässt Waldbrandgefahr in der Schweiz steigen
Das anhaltende Sommerwetter erhöht die Waldbrand-Gefahrenstufe in der Schweiz. Grillieren ist darum vielerorts verboten oder nur eingeschränkt erlaubt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das anhaltende sommerliche Wetter macht Lust auf das Grillieren.
- Wegen der Trockenheit haben allerdings viele Kantone die Waldbrand-Gefahrenstufe erhöht.
- Das Bruzeln von Würsten ist darum vielerorts verboten.
Das sommerliche Wetter macht Lust auf's Grillieren im Freien. Doch wegen Waldbrandgefahr ist grosse Vorsicht geboten: Aufgrund der Trockenheit haben am Mittwoch mehrere Kantone die Gefahrenstufe erhöht.
Der Kanton Bern rief die Gefahrenstufe 4 (gross) aus. Zürich, Schwyz, Luzern, Freiburg und Wallis erhöhten auf 3. Mehrere Kantone, darunter Bern, Basel-Stadt, Neuenburg, Solothurn und Waadt, erliessen Feuerverbote im Wald und in Waldesnähe.
Ab sofort gilt im ganzen Kanton ein Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe. Aktuelle Informationen und Verhaltenshinweise: https://t.co/ioqbkBMSCk. pic.twitter.com/GWZ8pprshf
— Kanton Bern (@kanton_bern) April 15, 2020
Das Feuerverbot gilt in Basel-Stadt und Solothurn auch für eingerichtete Feuerstellen und Grills aller Art.
Der Kanton Waadt begründete das Feuerverbot in den Wäldern auch mit einer Vorsichtmassnahme. Es gehe darum, die Einsatzkräfte während der Coronavirus-Pandemie wenn möglich zu schonen, heisst es in einem Communiqué.
Ausgetrocknete Waldböden
Die geringen Niederschläge in den vergangenen vier Wochen und die hohen Frühlingstemperaturen haben die Schweizer Waldböden austrocknen lassen. Bei Wind und Windböen und in Gebieten mit einem grossen Anteil an dürrer Vegetation steigt die Waldbrandgefahr schnell und stark an.
Die zuletzt herrschende Bisenlage hat die Waldbrandgefahr noch verschärft. Und Niederschläge sind auch in den kommenden Tagen nicht in Sicht.
In der von der Waldbrandgefahr besonders betroffenen Nordwestschweiz hatte der Kanton Jura bereits zuvor ein absolutes Feuerverbot in Wäldern beschlossen. Am prekärsten ist die Situation aber weiterhin in der Süd- und Südostschweiz, wie die Waldbrand-Gefahrenkarte des Bundesamts für Umwelt (Bafu) zeigt.
Orange bedeutet Gefahrenstufe 3, also dass Feuer nur in bestehenden Feuerstellen entfacht werden darf, so lange vom Kanton nicht anders kommuniziert. In den roten Gebieten herrscht Gefahrenstufe 4, sprich jegliches Feuer im Freien ist verboten.
In Graubünden und im Tessin ist es so trocken, dass dort seit einigen Tagen im Freien überhaupt keine Feuer mehr entfacht werden dürfen. In Glarus und St. Gallen gilt weiter ein absolutes Feuerverbot in Wäldern und Waldesnähe.
Auf Stufe 3 erhöht
In den meisten Regionen der Ost- und Zentralschweiz und einigen Teilen der Romandie ist die Waldbrandgefahr erheblich. Dies entspricht der dritten von fünf Gefahrenstufen.
Am Mittwoch erhöhten die Kantone Zürich, Schwyz, Luzern, Freiburg und Wallis die Gefahrenstufe auf 3. In zahlreichen anderen Regionen herrscht bereits seit Tagen erhebliche Gefahr.
In einigen Kantonen bedeutet dies, dass ein bedingtes Feuerverbot im Wald und in Waldesnähe gilt. Das Bräteln einer Cervelat ist dann meist nur noch in fest eingerichteten Feuerstellen erlaubt. In anderen Kantonen sehen die Behörden mehr Spielraum und mahnen zu einem sorgfältigen Umgang mit Feuer im Wald und im Freien.
Mässig war die Gefahr am Mittwoch nur noch in Genf und östlich der Saane in Zug.