Trotz Coronakrise: Montreux Jazz Festival erfolgreich durchgeführt
Mit dem Wetter zufrieden und auch die Coronakrise drückte die Laune nicht. Das 55. Montreux Jazz Festival war ein Erfolg und belohnt den Mut der Veranstalter.
Das Wichtigste in Kürze
- In Montreux ging das erste Schweizer Festival seit Ausbruch der Pandemie über die Bühne.
- Weder Wetter noch Schutzkonzept konnten die Freude der Beteiligten trüben.
Das Montreux Jazz Festival endete am Samstag. Die Besucher waren glücklich. Direktor Mathieu Jaton sagte, er habe nach dem Ende das Gefühl von «Mission erfüllt».
«Es ist wunderbar zu sehen, wie die Leute wieder zu den Konzerten kommen und die Künstler ihr Publikum wieder finden». Dies sagte Jaton am Samstag vor den Medien in Montreux. Er sei besonders «gerührt», da er wisse, dass es alles andere als einfach gewesen sei, so weit zu kommen.
Mit den Unwägbarkeiten, die mit der Coronakrise verbunden seien, habe sich das Projekt in den letzten Monaten tausendmal geändert. Und ohne die «Selbstaufopferung und den Mut» der Festivalteams hätte diese 55. Ausgabe niemals stattgefunden, betonte Jaton.
Coronakrise noch omnipräsent
Das Festival war völlig neu gestaltet. So konnte man den Anforderungen der Corona-Massnahmen gerecht werden. Innerhalb von 16 Tagen zählte Montreux 40'000 Festivalbesucherinnen und -besucher. Die Konzerte auf den beiden kostenpflichtigen Bühnen waren mit 15'000 Eintrittskarten ausverkauft.
In dem auf dem Festivalgelände eingerichteten Zentrum wurden 2500 Corona-Schnelltests durchgeführt. Es gab 2000 für Besucherinnen und Besucher und 500 für das Personal. Positive Fälle wurden keine registriert.
Covid-Zertifikat verursachte kaum Probleme
Die Vorlage des Covid-Zertifikates zum Besuch der kostenpflichtigen Konzerte verursachte nach Angaben der Organisatoren nur ein geringfügiges Problem. Es stellte sich die Frage, inwiefern die Zertifikate unterschiedlicher Herkunft, je nach Kantonen und Ländern, vergleichbar sind. Man habe dies aber von Fall zu Fall lösen können, hiess es.
Heimlicher Star: Die Seebühne
Der Star des diesjährigen Festivals war die Seebühne. Sie war 39 Meter vom Ufer entfernt vor einer Tribüne mit 520 Sitzplätzen aufgebaut worden: «Sie hat alle überzeugt», sagte Jaton.
Jaton wollte nicht ausschliessen, dass die Seebühne in den kommenden Jahren wieder aufgebaut wird. Er betonte, dass das Festival schon vor der Krise gelernt habe, sich an die unterschiedlichsten Situationen anzupassen. Und, dass man das auch weiterhin tun werde.
Was das Montreux Jazz Festival betrifft, wird es diesen Herbst mit verschiedenen parallelen Projekten zurückkehren. Sofern dies die Coronakrise zulässt. Geplant ist der «Autumn of Music», der Ende Oktober stattfinden soll und jungen Künstlern gewidmet ist.