Trotz Coronavirus: Maturanden möchten Prüfungen schreiben
Das Coronavirus stellt auch Schüler der Mittelschulen auf die Probe. Die Matura-Prüfungen rücken immer näher, Klarheit wurde aber noch nicht geschaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch Mittelschulen leiden unter den Corona-Massnahmen des Bundes.
- Maturanten sind entnervt über die fehlerhafte Vorbereitung auf die Prüfungen.
- Auch Schulleiter spüren die Verunsicherung in der Schülerschaft.
Auch die Gymis leiden unter der grossen Corona-Verwirrung, welche die Schweiz momentan fest im Griff hat. Die Prüfungen für die Matura rücken immer näher und viele Schülerinnen und Schüler fühlen sich durch den Heimunterricht allein gelassen.
Im Kanton Aargau hält Kathrin Hunziker, Leiterin Abteilung Berufsbildung und Mittelschulen, fest: «Alle Lernenden in Abschlussjahrgängen sollen – unter strenger Berücksichtigung der Bundesmassnahmen – die Möglichkeit erhalten, fristgemäss einen Abschluss auf Stufe Sek II zu erzielen.»
Trotz all der Verwirrung und Unsicherheit bleiben die Schulleitung, sowie die Schüler der Abschlussklassen zumeist positiv. Denn sie wollen auf Biegen und Brechen die Prüfungen bestehen.
«Will wieder in die Schule!»
«Zuerst hatte ich mich auf das Home-Schooling gefreut», erklärt eine Schülerin (19) der Kantonsschule Wettingen gegenüber Nau.ch. «Doch jetzt nach zwei Wochen will ich einfach wieder in die Schule.» Es sei generell eine schwierige Situation, insbesondere mit den bevorstehenden Matura-Prüfungen.
Einige Schüler plädierten gar dafür, dass die Prüfungen dieses Jahr aufgrund des Coronavirus nicht stattfinden sollen und die Matura auf andere Weise erreicht werden könne. Doch die Schülerin meinte: «Ich möchte die Matura einfach bestehen, auch wenn das momentan schwierig aussieht.»
Auch der Rektor der Kantonsschule Wettingen betont gegenüber Nau.ch, wie essentiell der Abschluss sei. «Es ist wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler einen Abschluss erzielen können. Die nationale Koordination in Bezug auf die Durchführung der Matur- und Abschlussprüfungen an den Mittelschulen bedeutet nicht, dass Prüfungen durchgeführt werden müssen.»
Verwirrung wegen Coronavirus ist gross
Internationale Matura-Prüfungen (IB) wurden weltweit wegen des Coronavirus abgesagt und mit anderen Kriterien ersetzt. Dies, weil Mitgefühl und Fairness gegenüber Familien mit Personen in den Risikogruppen die Durchführung der Prüfungen aus Sicht der Verantwortlichen verunmöglichen.
«Es würde mich doch sehr wundern, wenn die Erziehungsdirektoren in der Schweiz das anders sehen würden», meint der Schulleiter.
Auch ein anderer Schüler (20) einer weiteren Schule in der Region beklagt sich über das Home-Schooling: «Viele Lehrpersonen machen oftmals nur eine Stunde Unterricht und die Hausaufgaben sind total unkoordiniert!»
Sie müssten sich um alles selbst kümmern und würden kaum kontrolliert, beschwert sich der Maturand. Er stehe ebenfalls kurz vor der Matura und mache sich grosse Sorgen um das Lernen und die Situation mit dem Coronavirus.
Die Unsicherheit plage ihn, erzählt er. Andere Schüler von anderen Schulen würden schon wissen, wie die Prüfungssituation aussehe – er und seine Mitschüler tappen weiterhin im Dunkeln.