Trotz Coronavirus: Privatkliniken geht die Arbeit aus
Obwohl das Coronavirus die Krankenhäuser an die Grenzen bringt, bleiben die Betten in Privatkliniken leer. Für viele Kliniken läuft dies auf Kurzarbeit aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenhäuser in der Schweiz sind durch die Corona-Krise schwer ausgelastet.
- Auch das Personal kommt an seine Grenzen.
- Privatkliniken hingegen müssen trotzdem mit Kurzarbeit rechnen.
In den Spitälern in der Schweiz läuft der Betrieb auf Hochtouren. Seit das Coronavirus die Infizierten-Zahlen in der Schweiz nach oben treibt, herrscht Ausnahmezustand. Das Schweizer Pflegepersonal kriegt kaum eine Verschnaufpause und bereitet sich auf den Sturm vor.
Doch nicht überall verzeichnen medizinische Einrichtungen einen gewaltigen Anstieg an Arbeit. Privatkliniken, sowie spezialisierte Einrichtungen, müssen mit starken Rückgängen der Patienten rechnen.
Die Basler Privatklinik «Bethesda» überlegte sich gemäss «SRF Regionaljournal» schon letzte Woche, Kurzarbeit anzumelden. Auch in weiteren Kliniken sieht es momentan nicht rosig aus.
Ressourcen müssen wegen Coronavirus geschont werden
Auch in der «Swiss Sport Clinic» in Bern spürt man die Präsenz des Coronavirus deutlich. Chefarzt Urs Hefti erklärt: «Wir halten uns an die Vorgaben vom Bund und somit auch an das Operations-Verbot.» So seien Operationen eigentlich vollends einzustellen. Rund 95 Prozent aller Termine mussten abgesagt oder verschoben werden.
«Kurzarbeit anzumelden ist bei uns ein Thema, es wird wahrscheinlich auch dazu kommen», schätzt Hefti die Lage ein. «Dies aus zwei Gründen: Einerseits mussten wir Personal aus der Risikogruppe nach Hause schicken, andererseits auch unsere Sprechstunden absagen oder minimieren.»
Hefti präzisiert weiter: «Wichtig für uns ist der Schutz des Personals und der Patienten und das Vermeiden von unnötigen Kontakten. Andererseits können wir durch das Absagen unnötiger Behandlungen die Ressourcen für die nächsten Wochen schonen. Für dann, wenn das Gesundheitssystem an seine Grenzen kommen wird.»
Bei Bedarf wird Krankenhäusern ausgeholfen
Personal der «Swiss Sport Clinic» würde momentan noch im eigenen Betrieb arbeiten, meint Hefti. «Wir Ärzte sind schon involviert in der Versorgung der Traumapatienten am Spital Münsingen, Inselgruppe. Aktuell sind wir im Gespräch mit dem Spital Münsingen betreffend zusätzlicher Unterstützung», so der Chefarzt.
Bisher bestehe aber noch kein Bedarf an mehr Personal. Die Evaluation würde aber regelmässig wiederholt und beobachtet werden.
Auch die Schulthess Klinik in Zürich muss den Betrieb herunterfahren. «Die Situation beeinflusst schlichtweg alles bei uns. Wir operieren strikt nur noch nach den Vorgaben des Bundes», sagt Enrico Manzanell, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation zu Nau.ch.
Kurzarbeit anzumelden sei aber noch keine Option im Zürcher Spital. So habe das Personal letzte Woche noch alle Hände voll mit der Umstrukturierung zutun gehabt. Nun gehe aber auch bei ihnen die Arbeit aus.