Trumps Botschafterin in Bern: Wer ist Callista Gingrich?
Donald Trump nominiert Callista Gingrich als neue US-Botschafterin für die Schweiz. Die konservative Katholikin bringt diplomatische Erfahrung mit.
In der Nacht auf Montag gab Donald Trump bekannt, dass Callista Gingrich neue US-Botschafterin in der Schweiz werden soll. Die 58-Jährige bringt bereits diplomatische Erfahrung mit, in Trumps erster Amtszeit war sie US-Botschafterin im Vatikan.
Gingrich stammt aus einer polnischstämmigen Familie und hat laut «Blick» auch Schweizer Vorfahren. Sie wurde1966 in Whitehall, Wisconsin, geboren, ihr Vater arbeitete in einer Verpackungsfabrik, ihre Mutter war Sekretärin, wie «Wikibrief» informiert.
Seit Jahrzehnten im politischen Washington
Nach ihrem Schulabschluss als Jahrgangsbeste studierte Callista Gingrich Musik am Luther College in Iowa. Wie «Wikibrief» berichtet, schloss sie ihr Studium 1988 cum laude ab.
Anschliessend begann ihre politische Karriere mit einem Praktikum im Büro des republikanischen Kongressabgeordneten Steve Gunderson. Von 1995 bis 2007 arbeitete Gingrich als Chief Clerk im Landwirtschaftsausschuss des Repräsentantenhauses.
Danach gründete sie mit ihrem Mann Newt Gingrich die Multimedia-Produktionsfirma Gingrich Productions.
Ehe begann als Affäre
Callista Gingrich ist seit 2000 mit dem ehemaligen Sprecher des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, verheiratet. Wie «domradio» berichtet, begann ihre Beziehung 1993 als Affäre, während Newt Gingrich noch mit seiner zweiten Frau verheiratet war.
Die überzeugte Katholikin spielte eine wichtige Rolle bei der Konversion ihres Mannes zum katholischen Glauben im Jahr 2009.
Laut «domradio» ist Callista Gingrich langjähriges Mitglied des Chores der Basilika des katholischen Nationalheiligtums der Unbefleckten Empfängnis in Washington.
Umstrittene Vatikan-Botschafterin
Callista Gingrich gilt als Vertreterin des konservativen Flügels der Republikaner. Gemeinsam mit ihrem Mann unterstützte sie Donald Trump bereits früh im Wahlkampf 2016.
Wie «Welt» berichtet, loben die Gingrichs Trumps Einsatz für den katholischen Glauben und die Glaubensfreiheit. Die Ernennung von Callista Gingrich zur Botschafterin ist jedoch nicht unumstritten.
Kirchenexperte Gerald Fogarty SJ, bezeichnete Gingrich laut «domradio» 2017 als die «denkbar unqualifizierteste» Vatikan-Botschafterin in der US-Geschichte. Damit bezog er sich unter anderem auf die seines Erachtens mangelnde diplomatische Erfahrung der Trump-Getreuen.
Konservative Katholikin folgt auf LGBTQ-Vorkämpfer
Als US-Botschafterin in der Schweiz wird Callista Gingrich die Interessen der Vereinigten Staaten vertreten. Ihre Ernennung muss noch vom US-Senat bestätigt werde.
Gingrich folgt auf den bisherigen US-Botschafter Scott Miller, der sich unter anderem einen Namen als Kämpfer für LGBTQ-Rechte gemacht hat. Dies berichtet unter anderem die «NZZ».
Mit ihrer konservativen Haltung und katholischen Prägung dürfte Callista Gingrich einen anderen Akzent in der US-Vertretung in der Schweiz setzen. Die genauen Schwerpunkte ihrer Arbeit in der Schweiz sind noch nicht bekannt.