TX Group: Im ersten Halbjahr deutlich weniger verdient
Das Wichtigste in Kürze
- Die TX Group konnte im ersten Semester 2022 deutlich weniger verdienen und umsetzen.
- Noch immer sind die Folgen der Corona-Pandemie spürbar.
- Auch der Krieg in der Ukraine und die hohen Papierpreise belasten.
Die TX Group hat im ersten Semester 2022 in einem herausfordernden Umfeld etwas weniger umgesetzt und deutlich weniger verdient. Die Folgen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine sowie die stark gestiegenen Papierpreise belasteten.
Der ausgewiesene Umsatz der vor allem für ihre Medienmarken wie «Tages-Anzeiger» oder «20 Minuten» bekannten TX Group verminderte sich in den ersten sechs Monaten um 1,7 Prozent auf 445,7 Millionen Franken. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Umsätze der gewichtigen digitalen Marktplätze Homegate, Ricardo, tutti.ch und Car For You, die allesamt in die Swiss Marketplace Group (SMG) eingebracht wurden, nicht mehr enthalten sind. Im Vorjahr hatten diese Marktplätze zusammen Erlöse von rund 55 Millionen generiert.
Organisch resultierte ein Umsatzplus von 12 Prozent, wie die TX Group am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Dazu trugen insbesondere das sehr gut laufende Geschäft bei der Stellenplattform JobCloud, das Neugeschäft von Goldbach im Bereich der Aussenwerbung sowie die Weitergabe der höheren Papierpreise im Druckgeschäft bei Tamedia bei.
Einen deutlichen Rückgang musste die TX Group im ersten Semester bezüglich Profitabilität hinnehmen. So verminderte sich der EBIT um 76,2 Prozent auf 3,7 Millionen. Und auch das vom TX-Management in den Vordergrund gestellte Betriebsergebnis vor Effekten aus Unternehmenszusammenschlüssen nahm deutlich um 40,4 Prozent auf 28,7 Millionen Franken ab. Die entsprechende Marge verringerte sich damit auf 6,4 Prozent nach 10,6 Prozent in der Vorjahresperiode.
Die TX Group begründet die Abnahme mit den hohen Papierpreisen, Investitionen in die Vermarktung bei der Aussenwerbung sowie hohen Abschreibungen wegen der neu gegründeten Swiss Marketplace Group. Zusätzlich sei die 2021 bezogene «Corona-Nothilfe» in der Höhe von 3,1 Millionen an den Bund zurückgezahlt worden.
Bezahlte Medienprodukte liefen nicht gut
Unter dem Strich resultierte ein kleiner Gewinn von 1,0 Millionen nach 21,2 Millionen im Vorjahr. Im vergangenen Jahr war indes noch ein einmaliger positiver Sondereffekt in Höhe von 13,3 Millionen Franken aus einer gewonnenen rechtlichen Auseinandersetzung in Dänemark enthalten.
Sehr gut entwickelt haben sich in den ersten sechs Monaten die Stellenvermittlungsplattformen JobCloud und karriere.at innerhalb des Bereichs TX Markets. Sie profitierten von der sowohl in der Schweiz wie auch in Österreich herrschenden hohen Nachfrage nach Mitarbeitenden und Fachkräften.
Weniger gut lief es dagegen im traditionellen publizistischen Kerngeschäft mit bezahlten Medienprodukten (Tamedia). Hier belasteten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs das Geschäft. Während der Umsatz insbesondere dank den weiterverrechneten höheren Papierpreisen im Drittkundengeschäft noch leicht zulegte, verminderte sich die Profitabilität markant.
TX Group macht keinen konkreten Ausblick aufs Gesamtjahr
Und auch die Pendlermedien (20 Minuten) spürten sowohl im Werbe- wie auch im Nutzermarkt weiter die Auswirkungen der Corona-Krise. Zusätzlich belastend wirkt auch hier der Ukraine-Krieg. Der Umsatz blieb so gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert.
Auch die Werbevermarktung (Goldbach) verzeichnete Gegenwind. Die Profitabilität ging stark zurück, der Umsatz nahm dagegen dank der neu vermarkteten Aussenwerbeflächen zu.
Einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr gibt die TX Group wie gewohnt nicht. «Gerade in diesen schwierigen Zeiten widmen wir unsere Aufmerksamkeit der Transformation im Journalismus und in der Werbung», wird Pietro Supino, Präsident und Verleger der TX Group, in der Mitteilung zitiert.
Bekräftigt hat das TX-Management das Einsparungsziel auf Gruppenstufe von 20 Millionen bis Ende 2023. Dieses werde konsequent umgesetzt.