Übernachtungen von illegalen Migranten nehmen im Oberwallis stark zu
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind im Oktober 2023 die Übernachtungen von illegalen Migranten im Oberwallis um 350 Prozent gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer wieder versuchen Migranten, illegal in europäische Länder zu gelangen.
- Viele, die nach Deutschland oder Grossbritannien wollen, reisen durch die Schweiz.
- Im Oktober verzeichnete das Oberwallis 172 Übernachtungen von illegalen Einwanderern.
Die Region Brig-Glis VS verzeichnet einen starken Anstieg der Übernachtungen von illegalen Einwanderern: Die neuesten Zahlen zeigen, dass im Oktober 172 dieser Personen im Oberwallis eine Nacht in Hotels verbrachten. Verglichen mit 68 im September.
Gegenüber dem Oktober 2022 entspricht dies einem Anstieg von über 350 Prozent, wie der «Walliser Bote» berichtet. Die meisten Migranten kommen demnach aus Afghanistan und gelangen über die Balkan-Route in die Schweiz.
Viele dieser illegalen Einwanderer werden zur Übernachtung in ein Hotel gesteckt. Dies sei etwa der Fall, wenn sie zwischen 20.00 Uhr und 08.00 Uhr von Grenzwächtern gefasst werden. Denn eine Rückführung nach Italien sei nicht sofort möglich.
Nur eine Nacht in der Schweiz
Bis die Flüchtlinge nach Italien zurückgeschickt werden, bleiben sie unter Beobachtung der Kantonspolizei und des Grenzwachkorps. Ob die Personen auch in der Nacht beaufsichtigt werden, verrät das kantonale Amt für Asylwesen der Zeitung nicht.
Ebenfalls ist nicht klar, in welchen Hotels die Migranten übernachten. Das Amt gebe lediglich an, dass es sich um «Hotels in der Region» handle.
Trotz des Anstiegs versichert das kantonale Amt für Asylwesen, dass diese Personen nur eine Nacht in der Schweiz verbringen würden. Anschliessend werden sie nach Italien zurückgeführt.
«Mit dem Wintereinbruch im Dezember dürfte sich Rückgang abzeichnen»
Laut der Zeitung seien die Gründe für die Zunahme der Übernachtungen offensichtlich. Es liege daran, dass sich noch immer viele Menschen auf den Migrationsrouten auf der Flucht befinden würden. So auch auf den Mittelmeer-Routen und der Balkan-Route.
Ein Teil dieser Personen reise lediglich durch die Schweiz, um in die gewünschten Zielländer zu gelangen. Laut dem Amt für Asylwesen seien das hauptsächlich Deutschland und Grossbritannien.
Bei den Migrationsströmen dürfte sich «mit dem Wintereinbruch im Dezember 2023 ein Rückgang abzeichnen». Damit sei auch im November mit einer hohen Anzahl Migranten zu rechnen.