UBS: Schweiz kann sich «keine nächste Krise leisten»
Die Schweiz steht nach der Übernahme der CS durch die UBS mit einer riesigen Grossbank da. Ein Experte warnt: Noch eine Krise können wir uns nicht mehr leisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute fand die letzte Generalversammlung der Credit Suisse vor der Übernahme statt.
- Die UBS kommt neu auf eine Bilanzsumme von über 64 Milliarden Franken.
- Ein Experte schlägt Alarm: Das sei ein viel zu hohes systemisches Risiko für die Schweiz.
Die Credit Suisse ist Geschichte. Mit der letzten Generalversammlung heute Dienstag geht die 166-jährige Ära eines der grössten Aushängeschilder des Schweizer Finanzplatzes zu Ende.
Doch jedes Ende ist auch ein Anfang: Nach der Übernahme durch die UBS hat die Schweiz neu eine gigantische Mega-Bank. Ein Grund zur Sorge, finden Kritiker.
Neue UBS macht acht Prozent des Schweizer Bruttosozialprodukts aus
Eine solche Riesenbank dürfte eigentlich gar nicht existieren, so die Bedenken: Die Too-big-to-fail-Regulierung zielte darauf ab, genau einen solchen Fall zu verhindern. Trotzdem haben Bund und Nationalbank die UBS zur Übernahme gedrängt.
«Man wollte zu grosse systemisch relevante Institutionen damit verhindern. Aber das Gegenteil ist jetzt passiert», sagt Heinz Zimmermann von der Universität Basel in der «Tagesschau».
Die neue UBS kommt gemäss einer Analyse des Finanzprofessors auf ein systemisches Risiko von 64 Milliarden US-Dollar. So viel Geld wäre theoretisch nötig, um die Grossbank im Notfall zu retten.
Das entspricht acht Prozent des Schweizer Bruttosozialprodukts. Kein anderes Land kommt auch nur annähernd auf einen so hohen Wert, rechnet der Experte vor.
In Spanien beträgt das systemische Risiko der grössten Bank 5,4 Prozent des Bruttosozialproduktes, in Frankreich 4,4 Prozent. In Deutschland und Italien liegt es aktuell unter zwei Prozent und in den USA gar nur bei 0,5 Prozent.
Zimmermann warnt: «Wir können uns keine nächste Krise leisten. Das systemische Risiko ist viel, viel, viel zu gross für die Schweiz.»