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UBS übernimmt Credit Suisse: Jetzt drohen 10'000 Entlassungen

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Zürich,

Der Deal ist perfekt: Die UBS übernimmt die Credit Suisse. Wirtschaftsrechtsprofessor Peter V. Kunz schätzt die Folgen der Übernahme für Nau.ch ein.

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Die UBS übernimmt die Credit Suisse. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit gestern ist klar, dass die UBS die Credit Suisse übernimmt.
  • Laut Wirtschaftsrechtsprofessor Peter V. Kunz bleiben sehr viele Fragen ungeklärt.
  • Es werde aber wohl zu Entlassungen kommen, 10'000 Personen könnten betroffen sein.

Plötzlich ging es schnell: Am Sonntagabend wurde die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS offiziell. Dazu berief der Bundesrat eine Pressekonferenz ein.

Die Übernahme kostet die UBS drei Milliarden Franken. Zudem spricht der Bund der Grossbank eine Garantie im Umfang von 9 Milliarden Franken zu. Damit sollen allfällige Risiken für die UBS reduziert werden. Die Übernahme solle das Vertrauen in die Credit Suisse wieder aufbauen.

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Den geschichtsträchtigen Deal und dessen allfällige Folgen ordnet für Nau.ch Peter V. Kunz, Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Bern, ein.

Nau.ch: Wie schätzen Sie den Entscheid des Bundes ein?

Peter V. Kunz: Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht ganz, was der «Deal» jetzt wirklich ist. In der Pressekonferenz wurde nicht einmal klar, ob eine Zwangsübernahme mit dekotierten CS-Aktien ab Montag oder eine reguläre Übernahme mit andauerndem Börsenhandel stattfindet.

Sehr viele Fragen sind völlig offen und unklar. Die Rechtsgrundlage, also Notrecht, ist ausserdem extrem dünn, werden doch immerhin die Aktionäre der CS in weitem finanziellen Mass schlicht enteignet. Was nicht bloss moralisch, sondern rechtlich äusserst heikel ist.

Übernahme der Credit Suisse: 10'000 Jobs könnten betroffen sein

Nau.ch: Wird es zu Stellenstreichungen bei CS-Angestellten kommen?

Peter V. Kunz: Ja, das ist absehbar. Über das Ausmass steht noch nichts fest, der Verwaltungsratspräsident der UBS liess es in der Pressekonferenz bewusst offen. Obwohl das Kartellrecht «ausgehebelt» wurde durch die Finma, wird die UBS aus Kostengründen personelle Überschneidungen, die sehr verbreitet sind in der Schweiz, beseitigen.

Das heisst, es wird zu Entlassungen kommen. Gewisse Spekulationen sprechen von 10'000 betroffenen Personen.

Nau.ch: Sollten sich CS-Angestellte bereits jetzt neue Jobs suchen?

Peter V. Kunz: Die UBS ist sicherlich ein guter Arbeitgeber, also Panik ist überflüssig. Insbesondere wird es nicht zu überstürzten Kündigungen kommen.

Vorerst würde ich sicherlich zuwarten. Doch wer diese Unsicherheit über die eigene berufliche Zukunft verkürzen will, dürfte sich bald schon nach beruflichen Alternativen umsehen.

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Peter V. Kunz, Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Bern, vermutete bereits, dass die UBS vor allem Investmentbanker vor die Türe stellen wird. - zVg

Nau.ch: Welche Stellen sind besonders gefährdet?

Peter V. Kunz: Die Stellen, bei denen es zu Überschneidungen kommt, werden faktisch überflüssig. Das dürfte überall der Fall sein: Management, Kundenberater, IT, Rechtsdienst und so weiter. Lohneinbussen werden nicht automatisch zum Thema, verdienen doch UBS-Banker nicht schlechter als CS-Banker, und eine Gleichbehandlung dürfte unbestritten sein.

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