Ukraine Krieg: Bleibt Benzin teuer, steigen Schweizer wohl auf ÖV um
Wegen des Ukraine-Kriegs sind die Benzinpreise derzeit enorm hoch. Bleibt dies so, könnten möglicherweise mehr Schweizer auf den ÖV umsteigen, so der TCS.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Ukraine-Kriegs sind die Benzinpreise in den letzten Wochen explodiert.
- Falls dies anhält, könnten sich möglicherweise mehr Pendler für den ÖV entscheiden.
- Dies würde sich aber erst langfristig abzeichnen, so der TCS.
Die Benzinpreise sind wegen des Ukraine-Kriegs explodiert. 25 Rappen mehr pro Liter über Nacht – diesen Schock mussten Schweizer Autofahrer vor zwei Wochen verdauen.
Die schlechte Nachricht: Die Preise werden in absehbarer Zeit kaum sinken. Bei der Coop Mineralöl AG hiess es etwa: «Ein Verbleiben der Preise auf hohem Niveau ist wahrscheinlich. Ein weiterer Anstieg des Rohölpreises ist denkbar, wenn sich die Lage weiter verschärft.»
Wechseln Autofahrer bald zum ÖV?
Bleiben die Preise lange Zeit auf diesem Niveau, könnten Autofahrer umdenken und in den ÖV wechseln. Das sagt der TCS auf Anfrage von Nau.ch.
«Wenn die Benzin- und Dieselpreise über eine längere Zeit hoch bleiben, wird es möglicherweise schon eine Verschiebung hin zum ÖV geben.» Wenn auch erst «über einen längeren Zeitraum» hinweg, zum Beispiel bei einem Wechsel des Wohnorts oder des Arbeitsorts.
Dementsprechend ist es auch für die Schweizer Verkehrsbetriebe noch zu früh, um dazu genaue Zahlen zu haben. Einen Anstieg der Passagierzahlen in den nächsten Wochen schliessen SBB, BLS und Co. aber nicht aus. Jedoch vermuten sie, dass Veränderungen zunächst noch mit der Rückkehr aus dem coronabedingten Homeoffice zusammenhängen könnten.
Eine Umfrage von Nau.ch zeigte schon vergangene Woche: Die hohen Benzinpreise wegen des Ukraine-Kriegs schmerzen Schweizer jetzt schon. «Ich versuche, weniger zu fahren, und arbeite schon jetzt mehr im Homeoffice», sagte etwa ein Autofahrer.
Die Schmerzgrenze lag bei der Umfrage «bei 2.50 Franken pro Liter Diesel». Autofahrer Pavel überlegte sich gar, «bei drei Franken pro Liter» auf ein E-Auto umzusteigen.