Ukraine-Krieg: Erwerbstätige Ukrainer haben sich verdreifacht
Innerhalb des letzten Monats hat die Zahl der aus dem Ukraine-Krieg geflüchteten Menschen, die in der Schweiz arbeiten, deutlich zugenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr geflüchtete Ukrainer beginnen in der Schweiz zu arbeiten.
- In den letzten vier Wochen hat sich die Zahl der erwerbstätigen Ukrainer verdreifacht.
- Die meisten davon arbeiten im Gastgewerbe, in der Informatik oder der Landwirtschaft.
Mehr als 50'000 Menschen sind mittlerweile aus dem Ukraine-Krieg in der Schweiz angelangt und haben den Schutzstatus S erhalten. Damit erlangen diese Personen das Recht, einer Arbeit nachzugehen.
Doch die Arbeitssuche scheint bei vielen Ukrainern nicht an oberster Stelle zu stehen. Zumindest lässt dies die neuste Erwerbstätigenquote vermuten: Nur etwas mehr als vier Prozent aller erwerbsfähigen Personen arbeiten tatsächlich auch.
Für die meisten Flüchtlinge kommt die Frage nach einem Job derzeit wohl zu früh. Viele hoffen noch immer, möglichst rasch wieder in die Heimat zurückzukehren.
Doch mit jeder Woche Verbleib in der Schweiz dürfte sich die Arbeitsfrage für manche Betroffenen verstärkt stellen. Das zeigt sich auch an den erteilten Arbeitsbewilligungen in den letzten Wochen.
Flüchtlinge aus Ukraine-Krieg: Jeder Fünfte arbeitet im Gastgewerbe
Vor rund einem Monat zählte das Staatssekretariat für Migration (SEM) noch 413 erwerbstätige Personen mit Schutzstatus S. Mittlerweile sind es deren 1270 (Stand 7. Juni), was mehr als einer Verdreifachung entspricht.
Laut dem Bund dürfte die effektive Zahl sogar deutlich höher sein, da die Bund-Statistiken jenen der Kantone hinterherhinken.
Auf Nachfrage in den Kantonen Basel-Stadt, Bern, St.Gallen und Zürich lässt sich dies tatsächlich bestätigen: Überall liegt die Erwerbstätigenquote von geflüchteten Ukrainern über den vier Prozent, die vom SEM ausgewiesen wurden.
Von den unterdessen angestellten Geflüchteten mit Schutzstatus S sind über die Hälfte in vier Branchen untergebracht: 20 Prozent arbeiten im Gastgewerbe, 16 Prozent in der Planung, Beratung und Informatik. Hinzu kommen je 11 Prozent in der Landwirtschaft und im Unterrichtswesen.