Ukraine-Krieg: Flüchtlinge ziehen in Einfamilienhäuser und Chalets
Über 22'000 Menschen sind wegen des Ukraine-Kriegs bisher in die Schweiz geflüchtet. Ein Teil von ihnen kann nun in leerstehendem Wohnraum untergebracht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem Ausbruch des Kriegs sind mehr als 22'000 Ukrainer in die Schweiz geflüchtet.
- Ein Teil der Geflüchteten soll in leerstehenden Wohnräumen untergebracht werden.
- Nebst zahlreichen Wohnungen bieten Vermieter und Mieter auch Häuser und Chalets an.
Die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine läuft zurzeit auf Hochtouren: Über 22'000 Menschen wurden laut Angaben des Staatssekretariats für Migration (SEM) bisher in der Schweiz registriert.
Um den Geflüchteten schnell und möglichst unbürokratisch Schutz zu gewähren, hat der Bundesrat erstmals den Schutzstatus S aktiviert. Damit erhalten die geflüchteten Ukrainer rasch ein Aufenthaltsrecht und können hier arbeiten.
Doch die zahlreichen Schutzbedürftigen müssen auch irgendwo untergebracht werden. Um diese Herkulesaufgabe zu bewältigen, hat der Bund zusammen mit Kantonen und Gemeinden verschiedene Lösungen ausgearbeitet.
400 Wohnungen für Flüchtlinge aus Ukraine-Krieg
Nebst der Unterbringung in Strukturen der Kantone sollen Menschen, die wegen des Ukraine-Krieg flüchten mussten, auch leerstehenden Wohnraum nutzen können.
Deshalb hat das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) mehrere Verbände der Immobilienbranche aufgerufen, leerstehende Wohnungen zu melden. Unterstützt wird der Bund dabei von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe und der Hilfsorganisation Campax, bei welchen leerstehender Wohnraum gemeldet werden kann.
Bisher fällt das Fazit durchaus erfreulich aus: Rund 400 Wohnungen seien in den ersten zwei Wochen gemeldet worden. «Verbände, Vermieter und Mieter haben von Beginn weg positiv auf unseren Aufruf reagiert», teilt das BWO auf Anfrage mit.
Auch Chalets und Einfamilienhäuser werden angeboten
Der grösste Teil des freistehenden Wohnraums werde laut Campax von Besitzern oder Verwaltern angeboten, um die zehn Prozent seien Mieter.
Meistens handle es sich dabei um Wohnungen, die sich auf Stadt, Agglomeration, Kleinstädte, Dörfer und ländliche Gebiete verteilen. «Knapp über 50 Prozent befinden sich in der Stadt und Agglomeration», sagt Mediensprecher Christian Messikommer.
Nebst Wohnungen würden auch Einfamilienhäuser, Chalets und Rustici für Geflüchtete aus dem Ukraine-Krieg angeboten. Diese machen laut Messikommer aber weniger als zehn Prozent des gesamten Angebots aus.
Inwiefern die Mieter und Vermieter für den angebotenen Wohnraum entschädigt werden, sei laut Bund und Campax «Sache der Kantone». Etwa die Hälfte der Objekte werde für eine befristete Zeit kostenfrei abgegeben.