Ukraine Krieg: Für Schweizer «unmöglich, Russen-Erdgas zu meiden»
Wegen dem Ukraine-Krieg möchten viele auf russisches Öl und Erdgas verzichten. Gerade bei letzterem ist dies aber nicht so einfach.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz wird mit russischem Erdgas geheizt.
- Das zu verhindern ist unmöglich, den bei Gas gibt es keine Herkunftsbescheinigung.
- Zudem bestehen derzeit kaum Alternativen.
Seinen Krieg in der Ukraine finanziert Putin unter anderem durch den Verkauf von Öl oder Erdgas. Nun fragen sich manche Schweizerinnen und Schweizer, ob es möglich ist, auf diese Rohstoffe zu verzichten.
Während aber die Schweiz kaum Öl aus Russland importiert, sieht es beim Erdgas anders aus. Laut der SRF-Sendung «Kassensturz» nutzen derzeit rund 20 Prozent der Schweizer Haushalte das Gas zum Heizen.
Erdgas kommt trotz Ukraine-Krieg aus Russland
Und der grösste Teil dieses Erdgases, nämlich ganze 43 Prozent, stammen trotz dem Ukraine-Krieg aus Russland. Dazu kommen 22 Prozent aus Norwegen und weitere 19 Prozent aus den Niederlanden und Deutschland.
Könnte die Schweiz ihr Erdgas sich nicht einfach woanders holen? Das sei eher schwierig, sagt Thomas Hegglin, Sprecher des Verbands der Schweizer Gasindustrie, dem «Kassensturz».
«Die Schweiz kauft ihre Gasprodukte auf dem internationalen Markt», erklärt er. «Dort weiss man aber nicht, aus welchen Ländern diese ursprünglich stammen – es gibt keine Herkunftsnachweise.» Die obenstehenden Zahlen sind lediglich statistische Schätzungen der Schweizer Gaswirtschaft.
Biogas als teure Alternative
Aber welche Alternativen haben wir während dem Ukraine-Krieg zum russischen Erdgas? Die einzige Option derzeit ist Biogas, das auch in der Schweiz produziert wird. Derzeit deckt das Gas aus Grünabfällen lediglich sechs Prozent des Schweizer Verbrauchs.
Ausserdem ist Biogas deutlich teurer als Erdgas, wie der Vergleich von «Kassensturz» zeigt. Teilweise muss man vor allem für regionales Gas mit einem Aufschlag von bis zu 70 Prozent rechnen.