Ukraine-Krieg: Kantone stellen für Flüchtlinge Notbetten bereit
Das Wichtigste in Kürze
- In den kommenden Monaten dürften zahlreiche neue Ukrainer in der Schweiz ankommen.
- Der Bund geht von bis zu 30'000 neuen Flüchtlingen bis Ende Jahr aus.
- Um auf die Neuankünfte vorbereitet zu sein, planen die Kantone bereits mit Notbetten.
Mit dem Beginn der kälteren Jahreszeiten rechnen Experten damit, dass wieder mehr Menschen aus der Ukraine flüchten.
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) erwartet in den Monaten Oktober, November und Dezember jeweils bis zu 10'000 zusätzliche Flüchtlinge. Damit könnten insgesamt bald zwischen 80'000 und 120'000 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Schweiz leben.
Derzeit nimmt das SEM deshalb stillgelegte Notunterkünfte wieder in Betrieb und sucht weitere Möglichkeiten. Auch die Kantone bereiten sich schon jetzt auf die vielen Neuankünfte vor. Ob es Platz für alle haben wird?
Ukraine-Krieg: Turnhallen und Mehrzweckhallen für Flüchtlinge
«Wir haben nach heutigen Szenarien genügend Unterkünfte zur Verfügung», heisst es bei der Berner Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion auf Anfrage. Derzeit leben rund 6800 Ukrainer im Kanton Bern, bis Ende Jahr stehen 4000 weitere Plätze zur Verfügung.
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«Sollte es nötig werden, sind zusätzlich 4000 Notbetten bereit», heisst es weiter. Diese könnten in Turnhallen oder Mehrzweckhallen aufgestellt werden. Das Ziel sei aber, dass die Geflüchteten «so rasch als möglich in eigenen Wohnungen leben können».
Im Kanton Aargau sieht die Sache knapper aus. Derzeit stehen rund 1400 Unterkunftsplätze in kantonalen Unterkünften und Gastfamilien zur Verfügung. Beim kantonalen Sozialdienst (KSD) geht man aber von deutlich mehr Ukrainern aus, die ankommen werden.
«Wir rechnen aufgrund der Szenarien des Bundes mit 1200 bis 4400 zusätzlichen Zuweisungen», heisst es auf Anfrage. Der Kanton und die Gemeinden seien aber «laufend daran, neue Plätze zu schaffen».
So soll bereits Mitte Oktober 2022 eine zusätzliche kantonale Unterkunft in Betrieb genommen werden. Voraussichtlich werde es aber noch weitere Plätze für Geflüchtete brauchen.