Ukraine-Krieg: Lew Tolstois Urenkelin nimmt Flüchtlinge auf

Alexander König
Alexander König

Lens,

Der russische Schriftsteller Lew Tolstoi (†82) hätte den Ukraine-Krieg verurteilt. Seine im Wallis lebende Urenkelin beherbergt nun ukrainische Flüchtlinge.

Tolstoi Ukraine-Krieg Flüchtlinge
Ukrainische Flüchtlinge im Haus der Urenkelin von Tolstoi. - Screenshot/SRF Tagesschau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Russe Lew Nikolajewitsch Tolstoi war einer der grössten Schriftsteller der Welt.
  • Sein Werk «Krieg und Frieden» will die Sinnlosigkeit des Krieges in Worte fassen.
  • Seine Urenkelin lebt heute im Wallis – und beherbergt ukrainische Flüchtlinge.

Die Werke des 1910 im Alter von 82 Jahren verstorbenen russischen Schriftstellers Lew Nikolajewitsch Tolstoi prägten die Welt. Gerade sein historischer Roman «Krieg und Frieden«, der von der Sinnlosigkeit des Krieges handelt, könnte aktueller nicht sein.

Seine Urenkelin, Marta Albertini, lebt heute in Lens VS. Dort beherbergt sie ukrainische Flüchtlinge, wie die SRF-«Tagesschau» berichtet.

Fürchten Sie sich vor den Folgen des Ukraine-Kriegs?

Unter anderem die geflüchtete Anastasia ist bei der 85-Jährigen untergekommen. «Wir haben ‹Krieg und Frieden› in der Schule gelesen. Tolstoi war einer meiner liebsten Schriftsteller», erzählt sie.

Der Schriftsteller habe für den offenen Geist Russlands und damit auch der Ukraine gestanden. «Er war von grosser Güte und Grosszügigkeit.»

Wegen Ukraine-Kriegs: Tolstoi «wäre heute verzweifelt»

Wie würde der Schriftsteller die russische Invasion beurteilen? Seine Urenkelin Albertini: «Als den totalen Horror.» So sei Tolstoi stets gegen den Krieg und Gewalt gewesen. Heute wäre er verzweifelt.

Marta Albertini Tolstoi
Marta Albertini (85) ist die Urenkelin von Tolstoi. Im Ukraine-Krieg nimmt sie Flüchtlinge auf. - Screenshot/SRF Tagesschau

«Putins Vision, Russland wieder zu einem Imperium wie zur Zaren-Zeit zu machen – das ist sehr schmerzhaft.»

Die einzige Waffe Tolstois gegen den Autoritarismus sei das Wort gewesen. Menschen in Not die Tür zu öffnen – das wäre in seinem Sinne.

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