Ukraine-Krieg: Schon über 6400 Ukraine-Flüchtlinge in der Schweiz
Der Ukraine-Krieg führt dazu, dass jeden Tag mehr Flüchtlinge in die Schweiz kommen. Es stehen genügend Betten bereit. Einige Kinder gehen schon zur Schule.
Das Wichtigste in Kürze
- 6482 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich bereits in der Schweiz registriert.
- Für sie gilt der Schutzstatus S – sie dürfen arbeiten und zur Schule gehen.
- Die vielen Registrierungen führen zu einem Anmeldungs-Engpass und langen Warteschlangen.
Der Ukraine-Krieg wird brutaler. Knapp drei Wochen ist es her, dass Russland den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf sein Nachbarland lanciert hat. Rund drei Millionen Menschen haben die Ukraine seither verlassen.
In der Schweiz sind Stand Mittwoch inzwischen 6482 Flüchtlinge registriert. Karin Keller-Sutter spricht dabei von 70 Prozent Frauen. Laut der Bundesrätin werden im Zuge des Konflikts bis zu 60'000 Flüchtlinge in der Schweiz erwartet.
Von den bislang hierzulande registrierten Flüchtlingen sind 2840 privat untergebracht. Trotzdem sind viele Bundesasylzentren bereits am Anschlag. Dazu gehören Boudry (NE), Basel, Bern, Chiasso, Altstätten (SG) und Zürich.
Ukraine-Krieg: Stundenlange Warteschlangen vor Zentren
Das Problem liegt derzeit aber weniger in der effektiven Kapazität der Zentren als im logistischen Aufwand: Es kommt zu Anmeldungs-Engpässen bei der Registrierung.
So müssen die Geflüchteten Formulare ausfüllen, ihre Fingerabdrücke geben und ein Erstgespräch führen. So war es beispielsweise in Zürich kurzzeitig nicht möglich, weitere Personen zu registrieren.
Um die massiven Schlangen und damit verbundenen stundenlangen Wartezeiten zu verringern, hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) Verbesserungen angekündigt. So kommen weitere Fingerabdruck-Geräte hinzu. Auch können Registrierungen bald online vorgenommen werden.
Genügend freie Betten
Kapazitäten in den Zentren gibt es jedenfalls aktuell noch reichlich: Laut dem SEM gab es am gestrigen Dienstag «7800 freie Plätze in Bundesasylzentren». Der Ausbau befinde sich in Arbeit.
Dazu kommen über 50'000 Betten in Privatunterkünften, Hotels, Pfadiheimen, Kasernen und anderen ungenutzten Gebäuden.
Ein Kontingent für Geflüchtete aus der Ukraine gibt es hierzulande nicht. Per 12. März wurde für sie der Schutzstatus S aktiviert. Das heisst, dass sie ohne Asylverfahren vorerst ein Jahr in der Schweiz bleiben, arbeiten und zur Schule gehen können.
Ukraine-Krieg: Viele Kinder traumatisiert
Und zumindest der Schulstart hat in einigen Kantonen bereits begonnen. Den Anfang machte der Kanton Thurgau bereits letzte Woche. Seit dieser Woche besuchen die ersten geflüchteten Kinder Schulen in Zürich und St. Gallen.
Laut Dagmar Rösler, oberste Lehrerin der Schweiz, «haben viele von ihnen traumatische Erlebnisse hinter sich». Diesen Umständen müsse Rechnung getragen werden.