Umsetzung der Pflegeinitiative im Kanton Aargau angelaufen
Der Aargau bereitet sich auf die Umsetzung der Pflegeinitiative vor, teilte das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Mittwoch, 22. Februar 2023, mit.
Im November 2021 haben die Schweizer Stimmberechtigten die Volksinitiative «Für eine starke Pflege» (Pflegeinitiative) mit einem Ja-Anteil von 61 Prozent angenommen. Im Januar 2022 hat der Bundesrat entschieden, den Verfassungsauftrag in zwei Etappen umzusetzen.
Zur ersten Etappe gehört das neue Bundesgesetz über die Förderung der Ausbildung im Bereich der Pflege, das voraussichtlich Mitte 2024 in Kraft treten wird. Ab diesem Zeitpunkt können die Kantone Bundesbeiträge beantragen.
Über die für den Kanton entstehenden Mehrkosten wird im Aargau voraussichtlich der Grosse Rat einen Finanzbeschluss fällen müssen. Entsprechende Vorlagen werden derzeit im kantonalen Projekt erarbeitet.
Ausbildungsoffensive mit drei Massnahmen
Dabei sei man schon gut vorangekommen, teilte das DGS mit. Die Ausbildungsoffensive bestehe im Wesentlichen aus den folgenden drei Massnahmen:
Erstens sollen Spitäler, Pflegeheime und Spitex-Organisationen vom Kanton zusätzliche finanzielle Unterstützung für die praktische Ausbildung von Pflegefachkräften erhalten.
Zweitens erhalten Personen, die eine Pflegeausbildung an einer höheren Fachschule oder an einer Fachhochschule absolvieren, Beiträge zur Sicherung ihres Lebensunterhalts. Drittens werden Höhere Fachschulen unterstützt um die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen.
Wie der Kanton weiter mitteilte, wurde bereits im Sommer 2022 ein Projekt zur Umsetzung der Ausbildungsoffensive initiiert.
Bestehende Massnahmen sind gute Grundlage
Vertreter von Berufs- und Branchenverbänden sowie Fachschulen und Ausbildungsorganisationen bringen dabei ihre Anliegen aus der Ausbildungs- und Berufspraxis ein.
Aus Sicht des Departements Gesundheit und Soziales böten die bereits bestehenden Massnahmen eine gute Grundlage für die Umsetzung der Pflegeinitiative im Kanton.
Schon seit 2012 besteht im Aargau zum Beispiel eine gesetzliche Ausbildungsverpflichtung in nicht universitären Gesundheitsberufen für Spitäler, Pflegeheime und Spitex-Organisationen.
Zudem umfasse die Gesundheitspolitische Gesamtplanung (GGpl 2030) des Kantons auch Strategien und Massnahmen zur Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen.