Verbände fordern nötige Finanzen für Umsetzung der Pflegeinitiative
Artiset und Curaviva verlangen finanzielle Sicherheit bei der Umsetzung der Pflegeinitiative.
Artiset, die Föderation der Dienstleister für Menschen mit Unterstützungsbedarf, und Curaviva, der Branchenverband der Dienstleister für Menschen im Alter, fordern Finanzierungssicherheit bei der Umsetzung der zweiten Etappe der Pflegeinitiative.
Dabei geht es auch um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Pflegebereich. Die Pflegeinstitutionen kämpften bereits heute mit einer Finanzierungslücke von 240 Millionen Franken pro Jahr.
Die vom Bund geforderte interne Umverteilung der Mittel sei deshalb bei den Pflegeheimen nicht möglich, heisst es in einer Mitteilung von Artiset und Curaviva vom Montag.
Forderungen an Bundesrat
Die beiden Branchenverbände fordern mehr unternehmerischen Spielraum für die Pflegeinstitutionen sowie den Verzicht auf die vom Bundesrat vorgesehenen Massnahmen zur Reduktion der Arbeitszeit.
Diese würden das Risiko bergen, dass durch den dadurch steigenden personellen Bedarf wegen des Fachkräftemangels nicht gedeckt werden kann und dadurch zusätzliche Belastung auf das Personal zukomme.
Das am Montag veröffentlichte Nationale Monitoring Pflegepersonal im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und Schweizerischen Konferenz kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) bestätige den «dringenden politischen Handlungsbedarf», schreiben Artiset und Curaviva.
Ausbildungsoffensive im Pflegebereich
Bund und Kantone haben am Montag eine Ausbildungsoffensive im Pflegebereich gestartet: Erstens unterstützen die Kantone Spitäler, Pflegeheime und Spitexorganisationen, die praktische Ausbildungsplätze für diplomierte Pflegefachkräfte anbieten, finanziell.
Zweitens können sie Personen, die eine Pflegeausbildung an einer Fachhochschule oder höheren Fachschule absolvieren, finanziell unterstützen. Auch erhalten Schulen Zuschüsse.
Mit der Offensive sollen Arbeitsbedingungen im Pflegebereich verbessert und Ausbildung gefördert werden. Beides waren Forderungen 2021 von Stimmbevölkerung angenommenen Pflegeinitiative.