Umweltskandal am Blausee: Lastwagenfahrer kommen davon
Die Berner Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren gegen ein Dutzend Lastwagenfahrer im Umweltskandal rund um den Steinbruch Blausee-Mitholz ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Dutzend Lastwagenfahrer kommen im Blausee-Umweltskandal straflos davon.
- Die Berner Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen sie eingestellt.
- Sie waren beschuldigt worden, Pressschlamm illegal abgeladen zu haben.
Die Berner Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen rund ein Dutzend Lastwagenfahrer im Zuge des Umweltskandals vom Steinbruch Blausee-Mitholz eingestellt. Der Schadstoffgehalt der einzelnen Lieferungen habe nicht mehr genau ermittelt werden können, hiess es zur Begründung.
Nur ein Beschuldigter wurde bisher per Strafbefehl verurteilt, berichtet der «Sonntagsblick».
Die Fahrer waren beschuldigt worden, Pressschlamm illegal oberhalb des bekannten Blausees abgeladen zu haben. Das könnte 2020 zu einer schädlichen Umweltverschmutzung geführt haben.
Tausende Fische verenden nach Schlamm-Entsorgung
Darauf aufmerksam wurde man, als vor vier Jahren Tausende Fische in der Blausee-Zucht ohne erkennbaren Grund verendeten. Die Besitzer des Blausees und der Steinbruchfirma SHB Naturstein gingen davon aus, dass im Steinbruch Mitholz unerlaubt Giftmüll gelagert wurde.
Der Schlamm stammte von der Zürcher Baufirma Kibag. Sie und die Betreiberfirma des Steinbruchs, SHB Naturstein, sowie die Blausee-Besitzer hatten im Zuge des Umweltskandals Anzeige erstattet.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte daraufhin gegen eine Berner Transportfirma. Sie war von der Kibag mit der Entsorgung des Pressschlammes beauftragt worden.