UN-Menschenrechtsbüro gegen Streumunition in der Ukraine
Die USA soll Streumunition in die Ukraine liefern wollen. Das UN-Menschenrechtsbüro positioniert sich klar dagegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Berichten zufolge soll die USA Streumunition an die Ukraine liefern wollen.
- Das UN-Menschenrechtsbüro stellt sich gegen den Einsatz von Streumunition.
- «CNN» zufolge könnten die Pläne am Freitag verkündet werden.
Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf hat auf Berichte über die mögliche Lieferung von Streumunition aus den USA an die Ukraine reagiert.
«Solche Munition tötet und verstümmelt Menschen lange nach dem Ende eines Konflikts», sagte eine Sprecherin am Freitag in Genf. «Deshalb sollte der Einsatz umgehend gestoppt werden.»
Das Büro rief Russland und die Ukraine auf, dem Übereinkommen über Streumunition beizutreten. Dieses verbietet den Einsatz sowie die Herstellung und Weitergabe von bestimmten Typen von konventioneller Streumunition. Mehr als 100 Staaten haben es unterzeichnet, die USA aber nicht.
US-Medien hatten am Donnerstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsquellen berichtet, die Lieferungen seien geplant. Das Pentagon wollte dies zunächst nicht bestätigen. «Ich möchte anmerken, dass die Russen bereits Streumunition auf dem Schlachtfeld eingesetzt haben», sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder aber.
Dem Sender «CNN» zufolge könnten die Pläne an diesem Freitag verkündet werden. Zuvor hatte das Weisse Haus erklärt, eine Weitergabe von Streumunition an die von Russland angegriffene Ukraine werde geprüft.
Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft bersten und viele kleine Sprengkörper verstreuen oder freigeben. Viele dieser Sprengkörper detonieren aber nicht sofort. Sie bleiben als Blindgänger liegen und gefährden die Bevölkerung auch noch Jahre nach Konflikten.
«Wir würden sorgfältig Geschosse mit einer geringeren Rate an Blindgängern auswählen, für die wir aktuelle Testdaten haben», sagte Ryder.