Unbekannte klemmen ein Säckli gefüllt mit Kot an einen SUV in der Stadt Bern. Klimaaktivisten applaudieren für die Aktion.
Aktivisten
Klimaaktivisten jubeln über die Aktion: Unbekannte haben ein Kotsäckli unter den Scheibenwischer eines SUV geklemmt. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer wieder geraten SUVs in den Fokus von Klimaaktivisten.
  • Nun ist ein Auto Opfer einer Kot-Attacke geworden – wer dahintersteckt, ist unklar.
  • Klimaaktivisten loben die Aktion aber und finden sie «lustig».
Ad

SUVs sind Klimaaktivisten ein Dorn im Auge – weil sie mehr Sprit brauchen als kleinere Autos und mehr Abgase verursachen.

«Alles nur, damit ein paar Privilegiere ihren Wohlstand zur Schau stellen können», urteilt die Aktivistengruppe der Tyre Extinguishers (Deutsch: Reifen-Lüftler).

Es kommt deshalb immer wieder zu Protestaktionen gegen die sperrigen Fahrzeuge – gerade in den Städten. In Zürich zum Beispiel haben die Lüftler schon mehrmals zugeschlagen und SUVs die Luft aus den Reifen gelassen.

SUV
Dieser SUV wurde Opfer einer Kot-Attacke.
Auto
In der Vergangenheit wurden SUVs immer wieder Ziel von Klimaaktivisten.
SUV
Die Reifen-Lüftler kritisieren die grossen Fahrzeuge für ihren Abgas-Ausstoss.
Voegtli
Hinter der Kot-Aktion stecken aber weder die Tyre Extinguishers noch die Gruppe Drop um Klimaaktivist Max Voegtli (abgebildet).
Voegtli
Trotzdem – wenn es eine Protestaktion war, will Voegtli (links) dem «applaudieren».

Haben die Aktivistinnen und Aktivisten nun eine neue Art des Protests für sich entdeckt? Das zumindest lässt ein bizarres Bild aus einem Berner Wohnquartier vermuten.

Nau.ch findet im Breitenrain, wenige Autominuten vom Zentrum entfernt, einen attackierten SUV vor. Die Luft ist in den Reifen noch drin – doch dafür hängt an den Scheibenwischern ein Säckli voller Kot.

Klimaaktivisten «finden es lustig» und «applaudieren»

«Wir finden es lustig», heisst es bei den Tyre Extinguishers auf Anfrage. «Aber dahinter stecken wir nicht.»

Auch die Gruppe Drop um den wohl bekanntesten Schweizer Klimaaktivisten Max Voegtli will die Aktion nicht für sich reklamieren. Er sagt zu Nau.ch: «Wir sind uns dieses Aktes des zivilen Ungehorsams nicht bewusst – wenn es das war.»

Besitzt du ein Auto?

Sei es aber eine Protestaktion, dann «applaudieren wir den Bürgerinnen und Bürgern, die dies getan haben».

Weil: «Sie stellen sich gegen die SUVs, die unsere Strassen dominieren. SUVs sind nicht nur übermassig zerstörerisch für unseren Planeten. Sie stellen aufgrund ihrer Grösse auch ein eindeutiges Risiko für Kinder dar.»

Der Besitzer oder die Besitzerin des Autos war für Nau.ch nicht erreichbar – doch klar ist: Er oder sie hat die Aktion nicht bei der Polizei gemeldet, wie die Kapo auf Anfrage sagt.

Eine andere Möglichkeit ist also nicht auszuschliessen: Dass es die Fahrzeughalter selbst waren, die eine Entsorgungs-Übergangslösung brauchten.

Aufruf

Weisst du etwas über den Vorfall im Berner Breitenrain-Quartier? Oder wurdest du als SUV-Besitzer oder -Besitzerin selbst schon einmal Opfer einer Kotsack-Attacke? Melde dich unter redaktion@nau.ch.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Auge