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SRF trifft SUV-Lüftler nach Tat: «Geht es Ihnen jetzt gut?»

Rahel Sutter
Rahel Sutter

Zürich,

Klimaaktivistinnen haben in Zürich die Luft aus SUV-Reifen gelassen. SRF hat sie nach der Tat getroffen. Es gehe ihr jetzt besser, sagt eine Lüftlerin.

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In der Nacht haben die Klimaaktivisten in Hottingen 50 SUVs gelüftet - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Klimaaktivisten haben in Zürich Luft aus den Reifen von SUVs gelassen.
  • Das Phänomen ist nicht unbekannt – es gibt über 100 Gruppen der «Tyre Extinguishers».
  • SRF hat die Lüftlerinnen und Lüftler nach ihrer Tat getroffen und befragt.

Bei zahlreichen SUVs ist am Morgen der Reifen platt. Ein bekanntes Phänomen: Die «Tyre Extinguishers» (Deutsch: Reifenlöscher) haben in der Nacht ihr Unwesen getrieben. Die Bewegung existiert seit rund 1,5 Jahren mit rund 100 Gruppen in Europa und den USA.

Auch der Zürcher Nobel-Stadtteil Hottingen bleibt nicht von den Pneu-Lüftlern verschont. SRF trifft sich mit einigen Aktivisten, bevor sie das Gewollte in die Tat umsetzen: Reifen von Offroadern und SUVs die Luft rauslassen.

Es sei legitim, dass sie so reagieren, verteidigt eine der Lüftlerinnen die Aktion. «Wir machen es, weil die Politik versagt hat», sagt sie in der «Rundschau» von SRF.

Aktivistin nach SUV-Attacke zu SRF: «Es geht mir besser»

Sie hätten die Autos nicht beschädigt, sondern lediglich die Luft aus den Reifen gelassen, betonen die «Tyre Extinguishers». Sie gehen dabei wie folgt vor: Das Ventil wird aufgeschraubt, eine Linse auf die Öffnung gelegt. Wird dann die Ventilkappe zugedreht, drückt die Linse auf das Ventil und die Luft tritt aus.

An den Frontscheiben der Autos bringt die Gruppe Flugblätter an. «Achtung – Ihr Spritfresser ist tödlich», lautet die Überschrift auf dem Flyer.

«Sie werden wütend sein, aber nehmen Sie es nicht persönlich», heisst es weiter auf dem Schreiben. Es liege nicht an ihnen, sondern an ihrem Auto. «Wir haben dies getan, weil das Herumfahren in städtischen Gebieten mit einem riesigen Fahrzeug enorme Folgen für andere hat.»

Nach der Aktion ziehen die «Tyre Extinguishers» Bilanz: In dieser Nacht haben sie in Hottingen 50 SUVs gelüftet. Der SRF-Kameramann fragt in die Runde: «Geht es Ihnen jetzt gut, nachdem Sie die Autos gelüftet haben?»

«Ja, ehrlich gesagt, es geht mir besser», antwortet eine Täterin.

Lehrer kann wegen SUV-Lüftlern nicht zur Arbeit

Bei den Anwohnerinnen und Anwohnern ist der Ärger gross. Lehrer Peter Künzler kann wegen der Tat am nächsten Morgen nicht zur Schule fahren. «Ich kann meinen Beruf nicht ausüben. Die Schüler haben keinen Unterricht», sagt er.

Durch die Aktionen entstünden «wirtschaftliche Schäden.» Künzler habe sogar eine Anzeige erstattet. «Ich erwarte, dass die Polizei etwas unternimmt», so der Lehrer.

Was halten Sie von den «Tyre Extinguishers»?

Und wie reagiert das Umfeld der Aktivisten? Es wüssten nur einige wenige. «Aber alle, die es wissen, finden es super. Sie würden auch gerne mitmachen, haben aber Angst

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Kommentare

User #2605 (nicht angemeldet)

Wenn man glaubt, der Zweck heiligt die Mittel, dann ist man nicht besser als die korrupten Narzisten.

User #5268 (nicht angemeldet)

SRF findet das insgeheim gut da linkslastig. Ich werde jede Aktion unterschreiben um Seraf nicht mehr zu zahlen. Die Reifen werden ohne Luft geknickt.Auf der Autobahn ist ein Platzen möglich, weshalb solche Reifen entsorgt werden müssten.Diese Lüftler gefährden Leben und müssen entsprechend bestraft werde.Das SRF kennt die Namen.

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