Unbekannte markieren Tür von Jüdin mit Davidstern

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Lausanne,

Seit der Eskalation im Israel-Krieg kommt es in europäischen Ländern immer wieder zu antisemitischen Vorfällen. Auch eine Jüdin in Lausanne wurde angefeindet.

David-Stern
Der Davidstern gilt als jüdisches Symbol. Nazis haben das Zeichen damals auf Türen gemalt, um zu zeigen, wo Juden wohnen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Lausannerin fand nach einer Palästina-Demo einen Davidstern auf ihrer Tür.
  • Die Jüdin wurde zuvor bereits in der Öffentlichkeit angefeindet.
  • Die Markierung von Türen erinnert an die Judenverfolgung durch das Naziregime.

Die Eskalation im Israel-Krieg wirkt sich bis in die Schweiz aus. Es wird viel diskutiert oder demonstriert – nicht immer im vernünftigen Rahmen.

Ein Beispiel: Wie in anderen europäischen Ländern melden jüdische Gemeinden auch hierzulande Antisemitismus-Fälle. Unter anderem im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Kundgebungen kommen solche Vorwürfe immer wieder.

Nun sorgt ein Fall aus Lausanne für Aufsehen. Gegenüber der Westschweizer Zeitung «Le Matin» erzählt eine Jüdin von den Anfeindungen, die sie erlebt. Unbekannte versahen ihre Tür sogar mit einem Davidstern!

Die 46-Jährige prangert in den sozialen Medien Antisemitismus an. «Um Prävention zu betreiben», wie sie selbst erklärt. Die Polizei geht davon aus, dass dies möglicherweise dazu geführt hat, dass sie zur Zielscheibe für Judenhasser wurde.

Davidstern auf der Tür – Beschimpfungen in der U-Bahn

Am Donnerstag kam es dann während einer bewilligten Pro-Palästina-Demo in der Stadt zur Eskalation. Während der Kundgebung sei die Tür ihres Wohnhauses beschädigt worden, sagt die Jüdin. «Und am Freitagmorgen, als ich gegen 8 Uhr joggen ging, habe ich den Davidstern entdeckt.»

Sofort hat die 46-Jährige die Polizei alarmiert und zusammen mit einer Nachbarin Anzeige gegen unbekannt erstattet. Das Problem: Die Sackgasse, wo ihr Wohnhaus steht, ist nicht videoüberwacht.

Die Verunstaltung der Tür ist nicht die einzige Anfeindung, die die Lausannerin erlebt hat. In der U-Bahn sei sie beschimpft worden, weil sie einen Davidstern um ihren Hals trug.

Der Davidstern ist ein jüdisches Symbol und ist unter anderem auf der Flagge Israels abgebildet. Unter dem Naziregime wurden Gebäude jeweils mit dem Zeichen markiert, um anzuzeigen, wo Juden wohnen.

Macht Ihnen die Eskalation im Nahostkonflikt Sorgen?

Klar ist, der aktuelle Hass auf Juden macht der Westschweizerin Sorgen. Sie betont, dass man nicht alle in einen Topf werfen soll. «Nicht alle Juden haben eine Kalaschnikow in der Hand, um auf Palästinenser zu schiessen.»

Sie selbst sei sogar für einen palästinensischen Staat, sagt sie. An der Kundgebung für Palästina in Lausanne hat sie allerdings nicht teilgenommen.

Kommentare

User #2902 (nicht angemeldet)

In der Bibel steht: Sein Blut kommt über uns und unsere Kinder. Ja das ist und war immer so.

User #2902 (nicht angemeldet)

Was ist so schlimm am Davidstern?

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