Uno-Kinderrechtsausschuss fordert von Schweiz bessere Kinderrechte
Das Wichtigste in Kürze
- Der Uno-Ausschuss für Rechte des Kindes hat Empfehlungen für die Schweiz formuliert.
- Die Umsetzung der Kinderrechtskonvention weise kritische Lücken auf.
- Der Ausschuss veröffentlicht nun 138 Einzelempfehlungen.
Der Uno-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat seine Empfehlungen an die Schweiz für eine Verbesserung der Kinderrechte veröffentlicht. Der 16-seitige Bericht zeigt auf, wo die Schweiz nach Ansicht der Uno bei der Umsetzung der Kinderrechtskonvention kritische Lücken aufweist. Es fehle an einer geeigneten schweizweiten Strategie zur Umsetzung der Kinderrechte, hiess es im Bericht.
Zum zweiten Mal wiederholte der Ausschuss zudem seine Empfehlung, die Prävention von Gewalt gegen Kinder zu stärken. Und Fachpersonen entsprechend zu schulen.
Bereits zum dritten Mal wiederholte der Ausschuss die Empfehlung, Körperstrafen in der Erziehung explizit zu verbieten. Denn die Schweiz kennt im Gegensatz zu vielen europäischen Nachbarstaaten kein explizites Verbot von Gewalt in der Familie.
Der Uno-Ausschuss formulierte 138 Einzelempfehlungen an die Schweiz zur Umsetzung der Uno-Kinderrechtskonvention und ihrer beiden Protokolle. Dies nach einer Zählung des Netzwerks Kinderrechte Schweiz. Die Empfehlungen bildeten den Abschluss der dritten Staatenüberprüfung der Schweiz durch den Uno-Ausschuss. Diese hatte am Montag vor einer Woche in Genf stattgefunden.
Bericht kritisch bei Zugang zu inklusiver Bildung
Das Expertengremium kritisierte auch den Mangel an aussagekräftigen Daten. So fehlten wichtige Daten zu Gewalt gegen Kinder oder zur Situation von Kindern in schwierigen Lebensumständen. Dies schrieb dazu das Netzwerk Kinderrechte Schweiz, das als Stimme von über 50 Organisationen aus der Zivilgesellschaft die Staatenüberprüfung begleitete.
Ebenfalls mahnte der Uno-Ausschuss die Schweiz dazu an, die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen bereit zu stellen. Dies, um Lücken in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu schliessen. Kritisch zeigte sich der Bericht zudem beim Zugang von Kindern mit einer Behinderung zur inklusiven Bildung. Ebenso wie beim Zugang von geflüchteten Kindern zu Bildungsangeboten.
Die Schweiz hatte vergangene Woche vor dem Uno-Ausschuss eingeräumt, mehr tun zu können, um Gewalt gegenüber Kindern zu verhindern. Und Kinder in der Gesellschaft mitbestimmen zu lassen. Immerhin hat die Schweiz die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen 1997 unterzeichnet.