Unwetter

Unwetter: 100 Mieter in Siders können nie mehr in Wohnungen zurück

Im Quartier Sous-Géronde in der Stadt Siders VS können hundert Mieter wegen der starken Unwetter nie mehr in ihre Wohnungen zurückkehren.

Unwetter
In Siders trat die Rhone beim Unwetter über das Flussbett hinaus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unwetter der letzten Woche sorgten für Verwüstung in Siders VS.
  • Rund hundert Mieter vom Quartier Sous-Géronde können nicht mehr in ihre Häuser zurück.
  • Die lokalen Behörden betonen: «Wir werden niemanden im Freien schlafen lassen.»

Im Wallis haben die Unwetter der letzten Wochen für verheerende Schäden gesorgt. So etwa in Saas-Grund, wo gar Autos weggeschwemmt wurden. Die Gemeinde rechnet mit einer Schadensumme von bis zu hundert Millionen Franken.

Auch die Walliser Stadt Siders war stark von Überschwemmungen betroffen. Im Quartier Sous-Géronde mussten 141 Mieter evakuiert werden.

Nun stellt sich heraus: Rund 100 von ihnen werden nie wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können.

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Der Gemeindepräsident von Saas-Grund VS, Bruno Ruppen, über das Unwetter. - Nau.ch/Nico Leuthold

Pierre Berthold, Stadtpräsident von Siders, erklärt: «Es handelt sich um Gebäude aus dem 20. Jahrhundert mit Fundamenten aus brüchigen Backsteinen und Mörtel.»

Andere Strukturen hätten direkte Schäden durch Material und Baumstämme erlitten, die von der Rhone mitgeschwemmt wurden.

Mieter landen nicht auf der Strasse

In Siders herrschte Anfang Woche die Angst, dass die Stadt einigen Mietern die Hilfe entzieht. Ein Facebook-Post stiess das Gerücht an, dass dadurch 50 Einwohnende bald auf der Strasse landen würden.

Konkret ging es um die Entscheidung der Stadt, die Kostenübernahme für ihre Hotelunterkunft ab dem 17. Juli zu streichen.

Auf Anfrage der Zeitung «Nouvelliste» klärt Sophie Martin Duc vom Sozialmedizinischen Zentrum (SMZ) in Siders auf: «Diese Nachricht richtete sich nur an die letzten vier Personen, die noch im Hotel untergebracht waren.» Diese vier Personen seien bei der Wohnungssuche fündig geworden.

Die Behörden konnten mit einer Liste mit allen freien Wohnungen in der Region die obdachlosen Mieter unterstützen.

Martin Duc sagt: «Parallel dazu und auch dank der Solidarität der Bevölkerung gelingt es den Geschädigten, auf eigene Faust eine Wohnung zu finden.»

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Dabei sei es schwierig, Mietobjekte mit so niedrigen Mieten wie im Quartier Sous-Géronde zu finden. Jedoch könnten Mieter mit weniger Budget einen Antrag auf Sozialhilfe für zusätzliche Mittel stellen, meint die Leiterin des Sozialdienstes.

Geschädigte fragen nach Unwetter nicht nach Hilfe

Laut der Zeitung sind die Bewohnenden des beliebten Quartiers trotzdem nicht zufrieden mit dem Einsatz der Stadt. Es werde nach dem Unwetter zu wenig für das Säubern und Aufräumen der beschädigten Häuser unternommen.

Martin Duc betont, dass die Bewältigung eines solchen Ereignisses «komplex» sei. «Manchmal kann es auch sein, dass sich einige Geschädigte nicht trauen, uns um Hilfe zu bitten», so Martin Duc.

Doch Geschädigte sollten sich unbedingt beim Sozialdienst CMS melden. «Wir werden niemanden im Freien schlafen lassen», betont die Sozialdienst-Leiterin.

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