Unwetter: Bern wappnet sich gegen erneute Hochwasser-Gefahr
In den kommenden Tagen ziehen erneut heftige Unwetter über die Schweiz. Die Feuerwehr in Bern ist auf den Ernstfall vorbereitet.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Bern hat sich auf die erneuten, heftigen Unwetter vorbereitet.
- Der Hochwasserschutz ist installiert, zusätzliche Kräfte stehen auf Abruf bereit.
- Trotz der Alarmbereitschaft bleibt die Bevölkerung im Gefahrengebiet ruhig.
Der Wasserpegel der Aare beträgt heute Mittag beinahe 400 Kubikmeter pro Sekunde. Gefährlich wird es für die Stadt Bern ab 430 Kubik. Das nahende Unwetter von heute Abend bringt die Stadtberner so schnell aber nicht aus der Ruhe. Vorbereitung ist das A und O – und diese ist bestens organisiert.
Unwetter: Informationscontainer steht bereit
«Die Vorbereitungsarbeiten sind bereits abgeschlossen. Der mobile Hochwasserschutz ist installiert», dies sagt der Mediensprecher Martin Müller von Schutz und Rettung Bern. Auch ein Informations-Container steht im Matten-Quartier bereit. Es ist das Quartier, das am meisten unter dem Unwetter leidet.
Einen Nachteil hätten die Hochwasserinstallationen allerdings. «Wir mussten Notstege bauen, damit die Anwohner überhaupt ihre Häuser verlassen oder betreten können», sagt der Mediensprecher. So sei dies zum Beispiel beim Marzili der Fall. Bereits am Samstag wurden die Sperren und ihre Notstege vom Zivilschutz errichtet.
«Dort wo es gefährlich werden könnte, hat die Feuerwehr bereits die Uferwege abgesperrt», so Müller gegenüber Nau.ch. Die Arbeiten seien rein präventiv, für den Notfall habe man sich aber auch vorbereitet. «Im Notfall informieren wir die Anwohner via AlertSwiss oder per SMS», erklärt Müller.
Berner bleiben ruhig
Im Gefahrengebiet kennt man die Hochwassergefahr bereits – und lässt sich nicht mehr davon beunruhigen. «Die Menschen leben teilweise schon Jahre lang in den Quartieren und sind sich das Verfahren bereits gewohnt. Hektik gibt es da keine mehr», sagt Martin Müller.
Zusätzliches Personal sei keines aufgeboten worden. «Die Aufstockung können wir innert kürzester Zeit vornehmen. In wenigen Minuten treffen zusätzliche Kräfte der Milizfeuerwehr oder der Feuerwehr Bern ein.»
Während das Unwetter wütet, bleibt die Berner Feuerwehr nicht tatenlos. «Die Hochwasser-Installationen werden regelmässig überprüft. Auch das Schwemmholz bei der Schwelle wird kontinuierlich entfernt», so Müller.
Letzte Chance Thunersee
Keller oder Gebäude würden selten ausgepumpt. «Ist ein Öltank oder ähnliches vorhanden, dann schreiten wir ein. Ansonsten ist es wie mit einem Garten. Dort bleibt das Wasser auch so lange liegen, bis es von selbst wieder absickert.»

Sollte der Gefahrenwert von 430 Kubik heute Abend erreicht werden, bleibt eine letzte Alternative übrig. «Der Thunersee könnte abgesenkt werden. Dafür stehen wir mit dem Amt für Abwasserschutz AWA in engem Kontakt», gibt Müller Entwarnung. Trotz gefährlicher Ausgangssituation kommt in Bern also keine Hektik auf.