US-Tieraktivist wird zum Terrorist

Laura Del Favero
Laura Del Favero

USA,

Der amerikanische Aktivist Kevin Johnson gilt als Terrorist und das, weil er Tausenden Nerzen das Leben rettet.

Unterdrückung der Aktivisten

Inzwischen ist der 30-Jährige wieder frei und versucht gegen das Gesetz vorzugehen – jedoch ohne Erfolg. Den Richtern zufolge sei der Begriff «Terrorismus» durchaus auch auf Tierschützer anwendbar. Schliesslich gehe es bei dem Gesetz um schwere Straftaten wie eben auch Brandstiftung.

«Ich finde es zynisch, dass die Regierung die Terrorismus-Rhetorik anwendet, um Aktivisten zu unterdrücken zu Gunsten von Industrie und Finanzwirtschaften», sagt Johnson. «In meinem ganzen Leben habe ich nie etwas Schöneres erlebt als zu sehen, wie diese Nerze zum ersten Mal gefühlt haben, wie ihre Füsse die Erde berühren.»

Der Aktivist Kevin Johnson (30) rettete bereits 2000 Nerzen das Leben (Symbolbild).
Der Aktivist Kevin Johnson (30) rettete bereits 2000 Nerzen das Leben (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor rund fünf Jahren befreite Kevin Johnson (30) 2'000 Nerze aus einer Zuchtfarm.
  • Deshalb musste der 30-Jährige für mehrere Jahre ins Gefängnis - und gilt nun sogar als Terrorist.
  • Grund dafür ist ein Gesetz, welches im Jahr 2006 zum Schutz der Tierbetriebe erlassen wurde.

Für die Rechte, die Würde und den Schutz der Tiere wurde Kevin Johnson (30) zu einem verurteilten Terroristen. Seine Absichten hatten jedoch nie einen religiösen oder gar rassistischen Hintergrund. «Ich bin nicht Terrorist wegen der Sache, die ich getan habe, sondern weil die Regierung nicht gut findet, warum ich es getan habe», schrieb er vor kurzem in der Zeitung «The Guardian».

Neues Gesetz macht Aktivist zumTerrorist

In der Nacht des 13. August 2013 befreite Johnson gemeinsam mit seinem Freund Tyler Lang rund 2000 Nerze aus einer Zuchtfarm im US-Bundesstaat Illinois. Wenig später gossen die beiden Männer Säure über zwei Geländewagen und schrieben die Worte «Befreiung ist Liebe» an die Wand. Für den Familienbetrieb bedeutete dies damals das Ende.

Nachdem Johnson bereits im Gefängnis sass, klagte die Bundesregierung aus Washington die beiden Männer ein zweites Mal an – und zwar nach dem Animal Enterprise Terrorism Act. Dieses Gesetz wurde im Jahr 2006 zum Schutz der Tierbetriebe erlassen. Seither gilt Johnson als Terrorist.

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