VBS untersucht Munitionsrückstände beim Fliegerschiessplatz Forel
Das VBS möchte das Gefahrenpotenzial im Schussfeld auf dem Schiessplatz Forel (FR) beurteilen. Deshalb sollen bald Wasser- und Sedimentanalysen stattfinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Schiessplatz Forel (FR) sollen Wasser- und Sedimentanalysen durchgeführt werden.
- Dort sollen 5000 Tonnen Munition auf dem Seegrund liegen.
- Das VBS will das Gefährdungspotenzial durch Munitionsrückstände im Schussfeld beurteilen.
Das VBS will beim Schiessplatz der Luftwaffe in Forel (FR) Wasser- und Sedimentanalysen durchführen. Der Platz befindet sich nahe des Naturschutzgebietes Grande Cariçaie am Neuenburgersee. Laut der Naturschutzorganisation Pro Natura liegen gegen 5000 Tonnen Munition auf dem Seegrund.
Ziel ist es, das Gefährdungspotenzial durch Munitionsrückstände im Schussfeld, namentlich in Wasser und Sedimenten, zu beurteilen. Dies schreibt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Das Konzept für die Analyse wurde mit dem Bundesamt für Umwelt (Bafu), den Kantonen Freiburg, Waadt und Neuenburg diskutiert. Auch die Naturschutzorganisationen Pro Natura und Grande Cariçaie sind involviert.
Erneute Kontrolle
2015 hatte das VBS bereits Analysen des Wassers auf dem Schiessplatz Forel durchgeführt. Die damaligen Untersuchungen hätten gezeigt, dass ein Anstieg der Kupfer- und Zinkkonzentration im Seewasser nach dem Schiessen zu verzeichnen sei. Diese Unterschiede waren laut VBS jedoch auch bei den Referenzstandorten nachweisbar. Die gemessenen Schwermetallgehalte lagen zudem unter den Grenzwerten gemäss Gewässerschutzverordnung und Fremd- und Inhaltsstoffverordnung.
Fünf Jahre nach diesen ersten Wasseranalysen will das VBS die Wasserqualität nun erneut kontrollieren. Diesmal sollen zusätzlich Sedimentproben genommen werden. Insgesamt werden im aktuellen Sperrgebiet und den ehemaligen Zielgebieten elf Wasser- und zwölf Sedimentproben entnommen.
Analysen sollen Ende März durchgeführt werden
Zu Vergleichszwecken werden ausserdem auch seeabwärts und seeaufwärts Wasser- und Sedimentproben durchgeführt. Die Wasserproben werden zirka 30 Zentimeter über dem Seegrund entnommen. Die Sedimentproben in maximal 30 bis 50 Zentimetern Bodentiefe.
Das VBS wird die Wasser- und Sedimentanalysen voraussichtlich zwischen dem 29. und dem 31. März durchführen. Die Probenahme erfolgt durch Taucher von Armasuisse und des Kommandos KAMIR.
Die Proben werden anschliessend vom Labor Spiez auf Schwermetalle und vom Labor Bachema auf Explosivstoffe analysiert.
Schiessplatz seit 1928 für Schiessübungen genutzt
Im Laufe des Sommers wird das VBS einen detaillierten Bericht zu den Ergebnissen verfassen. Diese Analysen sind laut VBS ein erster Schritt, um den Bedarf an weiteren Massnahmen zu beurteilen. Das weitere Vorgehen soll dann mit den genannten involvierten Parteien besprochen werden.
Der Schiessplatz in Forel (FR) wird seit 1928 für Schiessübungen mit Kampfflugzeugen genutzt. Er gehört zu den drei letzten Fliegerschiessplätzen, welche die Luftwaffe zum Trainieren des Luft-Boden-Schiessens nutzt. Derzeit finden in Forel an rund zehn Tagen pro Jahr Schiesstrainings statt. Seit einiger Zeit wird der Standort auch für andere militärische Übungen genutzt, beispielsweise das Überlebenstraining der Piloten im Wasser.