VBZ Kontrolleur: Heftige Vorwürfe und Strafverfahren
In Zürich gingen bei einer Billetkontrolle ein Passagier und mehrere Kontrolleure aufeinander los. Nun hat die Staatsanwaltschaft ein Verfahren eröffnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Fahrgast der VBZ erhebt schwere Vorwürfe gegen fünf Kontrolleure.
- Sie hätten ihn getreten und geschlagen, als er am Boden lag.
- Nun hat die Staatsanwaltschaft eine Strafverfahren eröffnet.
Zu fünft seien sie auf ihn losgegangen. «Sie knallten meinen Kopf so heftig auf den Bordstein, dass meine Brille zersplitterte», klagt der 20-jährige Passagier, der am Sonntag in eine Billettkontrolle geriet. Danach habe ihn ein Kontrolleur in den Kopf getreten, als er zu Boden gedrückt wurde. Er wurde an Schläfe, Kiefer und seitlichem Hinterkopf getroffen und hat blaue Flecken am Körper. Der Gerichtsmediziner hat später auch leichte innere Blutungen festgestellt. «Ich habe immer noch Schmerzen», sagt der 20-Jährige.
Faustschlag zur Selbstverteidigung
Was war geschehen? Am Sonntag kurz nach Mittag kontrollieren fünf VBZ-Kontrolleure im 46er-Bus die Billette der Passagiere. Der junge Mann hat keines, weshalb ein Kontrolleur ihm eine Busse ausstellt. An der Haltestelle Wipkingen verlassen sie den Bus. Der Kontrolleur lässt sich Zeit beim Ausfüllen, der Fahrgast will die Busse nehmen, um auf den Zug eilen zu können, wie er sagt.
Der junge Mann ist ungeduldig, beleidigt den VBZ-Kontrolleur. Darauf hin packt dieser den Mann am Kragen und stösst ihn um. Die Reaktion des Fahrgastes: Ein Faustschlag. Selbstverteidigung, erklärt er später gegenüber dem «Blick». Die anderen vier Kontrolleure eilen hinzu und unterstützen ihren Kollegen.
Verletzungen erlitt nicht nur der Passagier, sondern auch alle fünf Kontrolleure. Der erste Kontrolleur befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft habe ein Verfahren gegen ihn eröffnet. Auch gegen den jungen Mann laufe eine Untersuchung.
Bedauern bei VBZ
Die VBZ könne momentan zum Fall noch nicht Stellung nehmen, da das Verfahren am Laufen sei. Sie bedauere den Vorfall jedoch sehr. Interne Konsequenzen würden später geprüft.