«Vermehrt Antisemitismus an Baselbieter Schulen»
Die antisemitischen Vorfälle im Baselbiet häufen sich. Neben rassistischen Äusserungen kommt es zu Mobbing, Hitlergrüssen und einem Hakenkreuz-Graffiti.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Primar- und Sekundarstufe kam es zu sechs antisemitischen Vorfällen.
- Auch an der Universität fiel die Verbreitung zweifelhafter Botschaften auf.
- Die Angelegenheiten werden bislang bildungsintern geklärt.
Wie «bz Basel» heute schreibt, haben antimuslimischer Rassismus sowie Antisemitismus seit dem Überfall der Hamas an Schweizer Arbeitsplätzen und Schulen zugenommen.
Auf einen Vorstoss des EVP-Landrats Tobias Beck hin, hat sich der Kanton Baselland nun erstmals zu der Zunahme geäussert. Beck wollte wissen, welche Vorfälle registriert worden seien und welche Massnahmen man dagegen ergreife.
Sechs Vorfälle – bildungsinterne Klärung
Der Regierungsrat äusserte, über alle Vorfälle Kenntnis zu haben, über die auch medial berichtet wurde. Darunter fallen sechs Vorkommnisse in der Primar- und Sekundarstufe.
Dabei sei es zu rassistischen Äusserungen gegenüber Mitschülern, Mobbing und zwei Hitlergrüssen gekommen. Sogar ein Hakenkreuz-Graffiti sei gesprüht worden. Unfassbar.
Sämtliche Vorfälle habe man mit der Fachstelle Integration sowie dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) besprochen.
Man habe das Gespräch mit den Schülern und deren Erziehungsberechtigten gesucht. Zudem würden Lehrkräfte und Schulleitungen Anstrengungen unternehmen, die Verbreitung von Falschinformationen durch Aufklärung einzudämmen.
Universität: Zweifelhafte Botschaften hochgeladen
An der Universität ist es laut «bz Basel» zu einem Vorfall im Fachbereich Urban Studies gekommen: Dort wurde ein Dokument hochgeladen, welches sich antisemitisch interpretieren liess. Zionismus und Rassismus seien darin gleichgesetzt worden.
Auch wären Kommunikationskanäle der Universität in Einzelfällen zur Verbreitung politischer Botschaften genutzt worden. Die Einträge wurden ebenso wie das oben erwähnte Dokument gelöscht.
Die Folge: Neue Einträge müssen künftig durch zwei Personen autorisiert werden, die Kommunikationsrichtlinien wurden angepasst. Auch das Anstellungsverfahren für Assistierende und Dozierende wurde angeglichen.