Mord

Versuchter Mord: Sieben Beschuldigte vor Glarner Kantonsgericht

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Glarus,

Heute Mittwoch beginnt im Kantonsgericht Glarus ein neuer Prozess. Gleich sieben Personen werden des versuchten Mordes beschuldigt.

Das Opfer, selbst ein rücksichtsloser Schläger, wurde aus Rache brutal zusammengeschlagen. (Symbolbild)
Das Opfer, selbst ein rücksichtsloser Schläger, wurde aus Rache brutal zusammengeschlagen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch müssen sich vor dem Kantonsgericht Glarus gleich sieben Personen verantworten.
  • Dabei geht es um einen versuchten Mord aus dem Jahr 2018 in Bilten GL.

In einem Grossprozess rund um einen versuchten Mord müssen sich vor dem Kantonsgericht Glarus ab Mittwoch gleich sieben Personen verantworten. Im Zentrum der dreitägigen Verhandlung steht ein brutaler Angriff 2018 in Bilten GL, der das Opfer fast das Leben kostete.

Am frühen Abend des 3. Oktober 2018 wurde in Bilten ein heute 44-jähriger Kosovare von zwei Männern angegriffen und mit Stöcken brutal zusammengeschlagen. Nur dank sofortiger ärztlicher Hilfe überlebte er. Der Mann war aber rund anderthalb Jahre fast völlig arbeitsunfähig, wie die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift schreibt.

Täter wurde für 10'000 Franken beauftragt

Die mutmasslichen Schläger, heute 23- beziehungsweise 24-jährige Albaner, werden des versuchten Mordes beschuldigt. Laut Anklage prügelten sie für ein Honorar von insgesamt 10'000 Franken im Auftrag zweier weiterer Männer. Diese beiden, ein 40- und ein 42-jähriger Kosovare, stehen wegen Anstiftung zum versuchten Mord vor Gericht.

Gehilfenschaft zum versuchten Mord wirft die Staatsanwaltschaft zwei weiteren Personen vor: Ein heute 47-jähriger Mazedonier soll die Schläger mit seinem Auto zum Tatort nach Bilten und nach der Tat zurück nach Zürich chauffiert haben. Und eine heute 28-jährige Albanerin übergab ihnen laut Anklage im Namen der Auftraggeber das Honorar.

Neben den Hauptbeschuldigungen im Zusammenhang mit dem Morddelikt führt die Staatsanwaltschaft weitere Anklagepunkte auf: Der mutmassliche Chauffeur und - als siebte Beschuldigte - dessen Frau, eine 44-jährige Mazedonierin, sollen mit falschen Angaben jahrelang Sozialhilfegelder ertrogen haben. Einem der Auftraggeber und der Übergeberin des Honorars wirft die Anklage zudem Drogendelikte vor.

Angriff wegen Rache

Der Angriff an jenem Oktoberabend in Bilten kam laut Anklage nicht aus heiterem Himmel. Offenbar handelte es sich um Rache für einen Vorfall vom Mai 2017. Ein mit einem Baseballschläger bewaffneter Mann griff damals zusammen mit zwei Komplizen im zürcherischen Birmensdorf zwei Männer an und richtete besonders einen von ihnen übel zu.

Der Angriff in Bilten galt diesem Haupt-Schläger, der dadurch selbst zum Geschädigten wurde. Die beiden Auftraggeber sollen die beiden Opfer des Mannes aus Birmensdorf sein.

Die drei mutmasslichen Schläger von Birmensdorf haben sich im September in einem separaten Verfahren zu verantworten. Sie müssen sich am Kantonsgericht Glarus wegen versuchter vorsätzlicher Tötung verantworten.

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