Im Jahre 2018 wurde ein Genfer Klimaaktivist wegen Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun beginnt der zweitinstanzliche Prozess.
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Der angeklagte Klimaaktivist (Mitte vorne) wird beim Gang ans Gericht von anderen Mitgliedern der Bewegung «Breakfree Schweiz» unterstützt. Auch der Stadtrat der Linken Alternative, Remy Pagani (rechts), bekundet seine Solidarität. - sda - Keystone/SALVATORE DI NOLFI

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag ist ein Prozess gegen einen Schweizer Klimaaktivisten eröffnet worden.
  • Der Genfer ist wegen Sachbeschädigung 2018 verurteilt worden.
  • Er hatte gegen das Urteil Rekurs eingelegt.
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Der zweite Prozess gegen einen Klimaaktivisten in der Schweiz ist am Dienstag vor dem Genfer Polizeigericht eröffnet worden. Das Mitglied des Kollektivs «Breakfree Schweiz» musste wegen Sachbeschädigung an einem Gebäude der Credit Suisse (CS) vor Gericht antraben.

Seine Anwältin plädierte für einen Freispruch wegen eines «rechtfertigenden Notstands».

An der Aktion «Rote Hand» beteiligt

«Es wäre obszön, junge Menschen zu verurteilen und dann zuzulassen, dass Banken den Planeten zerstören», sagte die Verteidigerin Laïla Batou am Ende ihres Plädoyers.

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Aktivistinnen der Klimabewegung Extinction Rebellion in Räumlichkeiten der Rohstoffhandelsfirma Cargill in Genf. (Archivbild) - sda - Keystone/VALENTIN FLAURAUD

Ein Freispruch würde das Recht und den Glauben an die Gerechtigkeit junger Aktivisten schützen, sonst könnten diese zu einem viel schlimmeren Verhalten gedrängt werden als bei der sogenannten Aktion «Rote Hand», warnte sie.

Diese Aktion führten rund 15 Aktivisten Mitte Oktober 2018 während des ersten grossen Klimamarsches in der Rhone-Stadt durch. Die Demonstranten markierten Seiten des Berichts des Weltklimarats (IPCC) und den Sitz der CS in Genf mit ihren rot bemalten Händen. Damit wollten sie die Opfer der globalen Erwärmung symbolisieren.

Aktion sollte eine Debatte auslösen

Am Ende der Aktion wurde der 23-jährige Angeklagte festgenommen und per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von zwanzig Tagessätzen zu dreissig Franken verurteilt. Dagegen legte er Rekurs ein. Sein Ziel sei es, eine öffentliche Debatte in Gang zu setzen.

Klimaaktivisten Federer Credit Suisse
Als Tennisspieler verkleidete Umweltaktivisten protestierten im November 2018 in Lausanne, Genf und Basel gegen die «klimaschädliche Investitionspolitik der Schweizer Grossbanken». Im Bild die Aktion bei der Credit Suisse in Genf. (Archivbild) - Keystone

Er folgt damit denjenigen zwölf Aktivisten, die 2018 im Vorraum einer CS-Filiale in Lausanne mit einem Tennisspiel gegen die Klimakrise demonstriert hatten. Auch sie hatten sich gegen Strafbefehle zur Wehr gesetzt. Ihr Prozess endete im Januar in Renens VD erstinstanzlich mit einem Aufsehen erregenden Freispruch, der von der Staatsanwaltschaft weitergezogen wird.

CS fordert Bestätigung der Strafe

«Die Aktion sollte das Image des CS infrage stellen, nicht aber Schaden anrichten», sagte der Angeklagte vor Gericht. Er zeigte sich zudem überrascht, dass die Grossbank 2250 Franken für die Reinigungskosten von ihm verlangte. «Wir hatten abwaschbare Farben verwendet», sagte er.

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Die Credit Suisse - keystone

Anders als in Renens nahmen am Dienstag in Genf die Staatsanwaltsanwaltschaft und Vertreter der CS an der Gerichtsverhandlung teil. Sie plädierten dafür, die ursprüngliche Strafe zu bestätigen. Das Urteil wird am Donnerstag verkündet.

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