Wädenswil ZH: Seeuferweg auf Pfählen kostet 18 Millionen!
Das geplante Bauvorhaben eines 800 Meter langen Seeuferstegs entlang des Zürichsees stösst wegen hoher Kosten und der Linienführung auf Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Der geplante Seeuferweg ab der Halbinsel Giessen soll 18 Millionen Franken kosten.
- Der Gemeinderat äussert Bedenken über die Kostenbelastung für Wädenswil ZH.
- Laut Gesetz wäre für die Gemeinde ein 20-prozentiger Kostenanteil fällig.
Ein geplantes Hochbauprojekt entlang des Zürichsees stösst auf politischen Widerstand. Laut der kantonalen Baudirektion Zürich plant der Kanton einen Fussweg ab der Halbinsel Giessen, der grösstenteils aus einem 2,5 Meter breiten Steg bestehen wird.
Mit einer Länge von 800 Metern soll dieser entlang des Seeufers führen und etwa 18 Millionen Franken kosten. Die «Zürichsee-Zeitung» berichtet darüber.
Da der neue Fussweg wegen der direkten Nähe zur Bahnlinie nicht am Ufer entlang verlaufen kann, will sich die Bauverwaltung auf Stelzen stützen, die tief im See verankert werden sollen. Dieses Vorhaben trägt dazu bei, dass die Projektkosten ansteigen.
Stadtrat und Bürger äussern Bedenken
Neben dem hohen Preis stehen auch andere Fragen in der Diskussion. Während des Mitwirkungsverfahrens wurde die Kommunikationsabteilung des Kantons Zürich mit drei Einsprachen konfrontiert, welche die Linienführung des geplanten Weges kritisierten.
Nach Prüfung der eingegangenen Einsprachen und Stellungnahmen plant der Kanton, das Bauprojekt innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre fertig zu stellen und der Öffentlichkeit vorzustellen.
Entsetzten über potenzielle Kostenbelastung
Die voraussichtliche Kostenaufteilung sieht vor, dass der Kanton Zürich 80 Prozent der Gesamtsumme trägt und die Gemeinde Wädenswil mit 20 Prozent beteiligt sein wird. Das würde für die Gemeinde Gesamtkosten von 3,6 Millionen Franken bedeuten.
Diese potenziell hohe finanzielle Belastung hat laut «Zürichsee-Zeitung» die bürgerliche Mehrheit im Gemeinderat alarmiert, die aus den Mitgliedern der Fraktionen von FDP/BFPW, der Mitte und der SVP besteht. Sie fordern eine sorgfältige Prüfung der Ausgaben und eine Abwägung von Kosten und Nutzen.
Sie hinterfragen die Dringlichkeit des Projekts und schlagen vor, die Realisierung auf die nächsten 10 bis 15 Jahre zu verschieben. Damit könnte die Gemeinde den Weg dann bauen, wenn sie die Investition eher stemmen kann.
Sowohl in der Stadt Wädenswil als auch im Kantonsrat ist die Diskussion über das Projekt und die damit verbundenen Kosten noch nicht abgeschlossen.